"Europa hat eine historische Verantwortung für die Flüchtlinge"

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Von Euronews
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Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete fordert im Interview mit BILD auch die Aufnahme aller Menschen aus den Lagern in Libyen.

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Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete sagt im Interview mit BILD, Europa müsse den Geflüchteten in den Lagern in Libyen helfen. "Sie müssen sofort raus in eine anderes Land", meint Rackete.

Zudem müsse Europa Klimaflüchtlinge aufnehmen.

In dem Interview mit Paul Ronzheimer an einem geheimen Ort in den Alpen verteidigt die Kapitänin die Seenotrettung durch Sea Watch und die eigentlich verbotene Einfahrt in den Hafen von Lampedusa.

"In Libyen und Tunesien gibt es keine Asylverfahren"

"Es ist absurd, wenn jetzt Politiker sagen, wir hätten die Flüchtlinge doch nach Libyen oder Tunesien bringen sollen. Damit würden wir uns strafbar machen, es gibt dort keine Asylverfahren!", sagt die 31-Jährige.

Screenshot
Seenotretter der Sea-WatchScreenshot

"Es gibt eine historische Verantwortung, Klimaflüchtlinge aufzunehmen"

Rackete sieht nicht nur eine Verantwortung aus der Kolonialzeit, sondern sie meint, Europa sei auch für die Klimaflüchtlinge verantwortlich. "Es gibt eine historische Verantwortung, die Klimaflüchtlinge aufzunehmen, die wegen der Machtverhältnisse oder der Klimasituation nicht mehr in ihren Ländern leben können."

Zur Kritik an ihrer Haltung sagt die Kapitänin: "Asyl kennt keine Grenze! Und man muss doch auch mal klar die Fakten betrachten: Momentan sprechen wir über sehr kleine Zahlen, aber die Situation wird doch eher schwieriger! Der Zusammenbruch des Klimasystems sorgt für Klima-Flüchtlinge, die wir natürlich aufnehmen müssen. Es wird in einigen Ländern Afrikas, verursacht durch industriereiche Länder in Europa, die Nahrungsgrundlage zerstört. In der Debatte soll immer unterschieden werden zwischen Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten, aber wir kommen jetzt zu einem Punkt, wo es ,forced migration‘ gibt, also eine durch äußere Umstände wie Klima gezwungene Migration. Und da haben wir dann keine Wahl mehr und können nicht einfach sagen, dass wir die Menschen nicht wollen. Es ist auch Europas Verantwortung."

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