Ungarns Lehrer lassen die Hosen runter

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Von Euronews
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Die Pädagogen klagen an: Wir verdienen zu wenig.

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Ungarns Lehrer lassen im Internet finanziell die Hosen runter: Das habe ich studiert, das habe ich gelernt - und das verdiene ich. Dass sie sich derart offenbaren, tun sie, um zu verdeutlichen, mit wie wenig Geld Pädagogen in dem Land leben müssen.

Euronews hat mit Balazs Dvoracsko, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Junglehrer, einem Sonderpädagogen, gesprochen. Er sagt: „Die Miete und die Fixkosten fressen die Hälfte meines Gehalts auf. Man kann sich kaum vorstellen, wie ich in ein paar Jahren eine Familie gründen oder Kinder aufziehen soll.“

Lehrermangel: Keine Besserung in Sicht

500 Euro verdient ein ungarischer Junglehrer im Monat. In keinem anderen Land der Europäischen Union ist der Unterschied zwischen einem Durchschnittsgehalt in der Privatwirtschaft und dem mittleren Lohn einer Lehrkraft größer als in Ungarn.

„Die Lehrergehälter sind seit 2015 nicht mehr an den Mindestlohn gekoppelt. Das bedeutet, dass die Lehrergehälter 100.000 bis 150.000 Forint unter dem liegen, was ursprünglich gefordert wurde“, so Tamas Totyik, stellvertretender Vorsitzender der Lehrergewerkschaft Ungarns.

Die schlechte Bezahlung der Lehrer ist ein wichtiger Grund, weshalb in Ungarn erheblicher Pädagogenmangel herrscht - Besserung sei nicht in Sicht, so euronews-Reporter Daniel Bozsik:

„Wegen des niedrigen Gehalts wollen immer weniger Menschen Lehrer werden. Pro Jahr fangen weniger als 3000 Junglehrer an, während 5000 Lehrer in Rente gehen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte es anstatt der derzeit 150.000 Lehrer in 15 Jahren nur noch die Hälfte geben.“

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