G7-Länder stellen 20 Millionen Dollar für die Bekämpfung der Brände im Amazonasgebiet bereit

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Copyright Andrew Parsons/Pool via Reuters
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Von Joao Vitor Da Silva Marques
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G7-Länder stellen 20 Millionen Dollar für die Bekämpfung der Brände im Amazonasgebiet bereit

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Der französische Präsident Emmanuel Macron und der chilenische Präsident Sebastián Piñera sind damit einverstanden, dass die G7-Staaten 20 Millionen Dollar (17,9 Millionen Euro) an Soforthilfe zur Bekämpfung der Brände im Amazonasgebiet bereitstellen.

Zuvor hatte Macron schon angekündigt, dass die Vereinigten Staaten, Japan, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Kanada kurz davor seien, sich auf "technische und finanzielle Hilfe" zu einigen. Der französische Präsident hatte die Brände im Amazonasgebiet vergangene Woche zu einem "globalen Notfall" erklärt. Auf dem G7-Gipfel in Biarritz müsste eine Lösung gefunden werden.

"Es gibt eine echte Konvergenz zu sagen: 'Lasst uns alle zustimmen, den von diesen Bränden betroffenen Ländern zu helfen'", sagte er Reportern in Biarritz.

Im Amazonasgebiet gibt es derzeit eine Rekordzahl von Bränden, wobei das brasilianische Raumfahrtforschungszentrum einen Anstieg von 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und weitere 80.000 Feuer allein in Brasilien verzeichnet. Auch im benachbarten Bolivien haben sich Waldbrände ausgebreitet.

Es ist nicht klar, wie Macron und andere G7-Führungskräfte planen, die Brände zu bekämpfen oder zu verhindern, dass sie sich wiederholen. Umweltschützer haben die Abholzung des Amazonas Regenwalds für den Brand verantwortlich gemacht, aber andere - darunter der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro - haben darauf hingewiesen, dass Brände in der Trockenzeit häufig vorkommen.

Vergangene Woche twitterte Macron: "Unser Haus brennt. Buchstäblich". Das ärgerte Bolsonaro, der die ausländische Intervention der brasilianischen Innenpolitik kritisierte.

Macron ging sogar so weit, damit zu drohen, ein Handelsabkommen zwischen Brasilien und der Europäischen Union zu blockieren - es sei denn, Bolsonaro ergreife Maßnahmen. Am Samstag stimmte der brasilianische Präsident zu, die Armee zur Bekämpfung der Brände im Amazonasgebiet einzusetzen.

Patrick Alley ist Direktor von Global Witness, einer internationalen gemeinnützigen Organisation, die sich für den Schutz von Umwelt und Menschenrechten einsetzt. Er sagt, dass die aktuellen Brände im Amazonasgebiet eine direkte Folge der Regierungspolitik von Bolsonaro sind:

"Er hat auch die Strafverfolgungsbehörden in Brasilien geschwächt. Es ist gut, die Truppen jetzt zu schicken, wenn er internationale Kritik bekommt - aber er ist eigentlich verantwortlich für das, was Verbrechen gegen die Menschheit und den Planeten sein könnten."

Alley sagt weiter, dass der Amazonas kurz vor einem Wendepunkt steht: "Wenn 20 bis 25 Prozent mehr des gesamten Territoriums des Amazonas verloren gehen, wird er nicht mehr ein tropischer Wald sein und sich in eine Savanne verwandeln. Wir stehen also vor dem Ende des Amazonas."

Die Staats- und Regierungschefs der G7 halten am Montag in Biarritz ihre letzten Gespräche des Gipfels ab.

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