Parlament in London: Turbulenter Start in Zwangspause

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Von euronews mit dpa
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Ein Oppositionspolitiker, der sich vor den Speaker wirft, während dieser einen Abgeordneten wenig freundlich aus dem Parlament schickt und Schande-Rufe für die Tories: Die Zwangspause des britischen Unterhauses hat turbulent begonnen.

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Ein Oppositionspolitiker, der sich vor den Speaker wirft, um ihn am Gehen zu hindern, während dieser einen Abgeordneten mit „Geh, Man, keiner wird dich vermissen“ dazu auffordert, das Parlament zu verlassen und Schande-Rufe für die Angehörigen der konservativen Regierungspartei: Die Zwangspause des britischen Parlaments hat turbulent und mit einer bitteren Bilanz für Premier Boris Johnson begonnen. Er verlor alle sechs Abstimmungen seiner bisherigen Amtszeit. Am Montag stimmten die Abgeordneten gegen eine Neuwahl und forderten die Regierung dazu auf, interne Dokumente und Nachrichten herauszugeben.

John Bercow - der Präsident des Unterhauses, der in Großbritannien Sprecher genannt wird - kündigte indes an, spätestens zum 31. Oktober von seinem Amt zurückzutreten. Viele Abgeordneten würdigten ihn mit langem Applaus, in der Regierungsfraktion war der Zuspruch eher verhalten.

Was denken die Londonerinnen und Londoner? 

"Ich bin froh, dass sie Boris davon abgehalten haben, einen No-Deal zu bekommen. Das wäre eine absolute Katastrophe gewesen und das Parlament hat die Kontrolle wiedererlangt, was gut ist."
Tom Bonavia
"Ich bin für einen ungeregelten Austritt. Dann können wir von vorne anfangen, unsere eigenen Regeln machen und wieder ein großartiges Land werden."
Pendler
"Alle sind deprimiert. Woran auch immer sie glauben, sie sind deprimiert."
Gillian Read

Wie es mit dem Brexit weitergeht, ist unklar. Sollte bis zum 19. Oktober kein Abkommen ratifiziert sein, muss die Regierung die Austrittsfrist eigentlich über den 31. Oktober hinaus verlängern. Johnson schließt das kategorisch aus. Das Parlament nimmt seine Arbeit am 14. Oktober wieder auf.

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