Nur noch 44 % für Unabhängigkeit von Katalonien

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Von Lucia Riera Bosqued
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Unter den Befürwortern der Unabhängigkeit von Katalonien gibt es Streit um die nächsten Schritte - vor dem Urteil gegen die 12 angeklagten Politiker.

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Am katalanischen Nationalfeiertag, der Diada, haben in Barcelona etwa 600.000 Menschen für die Unabhängigkeit demonstriert. Das waren weniger Teilnehmer als in den Jahren zuvor. Während die katalanische Regierung meint, sie habe das Recht zu entscheiden, sind in der neuen Umfrage nur noch 44 Prozent der Katalanen für die Unabhängigkeit ihrer Region.

Doch in der ersten Oktoberhälfte wird das Urteil im Prozess gegen die inhaftierten Unabhängigkeitsbefürworter erwartet.

Ein Teilnehmer der Demo erklärt, wie schwierig es vielen Katalanien fällt, sich zu entscheiden: "Viele Leute wissen nicht, wofür sie sich entscheiden sollen. Sie sind Spanier und Katalanen und sie wollen lieber zu Spanien gehören. So wie ich. Ich bin Spanier und Katalane, aber wegen der Ereignisse habe ich mich auf die katalanische Seite geschlagen. Wenn die inhaftierten Politiker zu harten Strafen verurteilt werden, wird das mehr Leute hinter den katalanischen Anliegen versammeln."

Ein junge Frau meint: "Alle warten darauf, was mit den politischen Gefangenen passiert. Wenn das Urteil gesprochen wird, werden wieder viel mehr Menschen auf die Straße gehen."

Der Regierungschef von Katalonien, Quim Torra, möchte auch wieder mehr internationale Aufmerksamkeit für die Frage der Unabhängigkeit seiner Region von der Zentralregierung in Madrid.

Torra sagt auf der Diada: "Die Botschaft ist klar und verständlich, unser Ziel in den kommenden Wochen und Monaten ist die Unabhängigkeit Kataloniens. Das ist eine Botschaft an Europa und die Welt."

Streit unter Unabhängigkeitsbefürwortern

Doch auch unter den Befürwortern der Unabhängigkeit gibt es Spannungen und Streit darüber, was als nächstes unternommen werden sollte. Einige Militante verbrannten eine spanische Fahne und versuchten, eine Polizeiwache zu stürmen.

12 katalanische Politiker warten auf das Urteil des Höchsten spanischen Gerichts in Madrid. Sie sind auch der Rebellion angeklagt. Neun Angeklagte sitzen wegen der Organisation des Unabhängigkeitsreferendums 2017 hinter Gittern. 

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