Mont Blanc: Mit neuen Regeln gegen Müll, Kot und Überfüllung

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Von Anne Fleischmann
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Überfüllte Unterkünfte, schlecht ausgestattete Bergsteiger - der Zugang zum Mont Blanc war in der vergangenen Saison problematisch geworden. Seit diesem Jahr gelten neue Regeln für Bergsteiger, die auf den höchsten Berg der Alpen wollen.

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Überfüllte Unterkünfte, schlecht ausgestattete Bergsteiger - der Zugang zum Mont Blanc war in der vergangenen Saison problematisch geworden. Seit diesem Jahr gelten neue Regeln für Bergsteiger, die auf den höchsten Berg der Alpen wollen.

Eine sogenannte weiße Brigade - in Anlehnung an den Namen des bekannten Berges zwischen Frankreich und Italien - soll für die Durchsetzung der neuen Verordnung sorgen.

"Die Bergsteiger kletterten überall hin, sie zelteten um die Hütten herum. Es kamen jeden Tag mehr als 260 Menschen. Wir gingen durch ihren Kot, um zum Mont Blanc zu gelangen. Es war schmutzig, wirklich schmutzig, sie haben nichts wieder mit runtergenommen", erinnert sich Christophe Delachat, Mitglied der "Brigade Blanche" und ehemaliger Hochgebirgsführer.

Nun dürfen nur noch Bergsteiger, die zuvor einen Platz in einer Schutzhütte gebucht haben, die Königsroute zum Gipfel nutzen.

Serge Leboucher, ein französischer Kletterer, spricht sich für die neuen Regeln aus: "Es ist gut für die Umwelt und den Standort, trägt zum Schutz der Umwelt bei und verhindert, dass der Berg zu einer Autobahn für Touristen wird, die herumalbern."

"Es gibt eine solche Begeisterung für diesen Gipfel, dass wir jetzt mit diesen neuen Regeln leben müssen. Manchmal ist es ein bisschen zu viel. Wir möchten, dass der Berg mehr ein Freiraum ist", erklärt der französische Hochgebirgsführer Bertrand Roche, bekannt als "Zebulon".

Am Ende der Bergbahn - Haltestelle Nid d’Aigle im französischen Saint-Gervais-les-Bains - müssen die Bergsteiger ihre Reservierung für eine der drei Hütten auf der Route vorlegen. Sonst geht es für sie nicht weiter.

"Das Problem ist, dass keine Strafen existieren. Es gibt kein Gesetz, das es den Menschen verbietet, sich auf den Mont Blanc mit dem Fahrrad oder mit einem Rudergerät zu begeben. Manche sagen dann einfach: 'Wenn es nicht verboten ist, bedeutet das, dass es erlaubt ist'", sagt Jean-Marc Peillex, Bürgermeister von Saint-Gervais-les-Bains.

Es sind nun jedoch nicht mehr als 214 Bergsteiger pro Tag erlaubt - das entspricht den verfügbaren Betten in den Hütten auf der Route. So soll eine Überbelegung vermieden werden.

Drei Mitglieder der "Brigade Blanche" überwachen die Route jeden Tag während der gesamten Bergsaison.

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