Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hofft auf Asyl in einem Land der Europäischen Union. Auf Deutschland setzt er nicht.
Der seit 2013 im russischen Exil lebende ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hofft auf Asyl in einem Land der Europäischen Union, geht aber davon aus, erst einmal in Russland zu bleiben.
Im Zweiten Deutschen Fernsehen wurde Snowden gefragt, ob er nicht fürchte, dass ihm Russlands Präsident Wladimir Putin eines Tages seine Gastfreundschaft entziehe.
„Das könnte er unglücklicherweise. Solange Europa eine Politik hat, wo Whistleblower gegenüber den USA nicht verteidigt werden und sie nur geschützt werden gegenüber Saudi-Arabien, Russland oder China, solange werden wir immer das Problem haben. Das ist natürlich eine der traurigsten Lektionen in dieser Geschichte: Was bedeutet das den nächsten Whistleblower? Was sagt das der Welt? Was heißt das in Bezug auf uns selbst?“
Snowden hofft auf Asyl in Frankreich
In Deutschland unter Kanzlerin Angela Merkel sehe er nicht die Möglichkeit, politisches Asyl zu erhalten, so Snowden gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Politiker der CDU/CSU haben sich wiederholt dagegen ausgesprochen. Snowden sagte, er wünsche sich, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Asyl gewähre. Gegen Snowden liegt in den USA ein Haftbefehl vor, ihm wird unter anderem Spionage zur Last gelegt.
Die Europaabgeordnete von Emmanuel Macrons Regierungspartei LREM, Nathalie Loiseau, sprach sich an diesem Montag für die Aufnahme Snowdens in Frankreich aus. Sie persönlich verstehe nicht, warum er in Russland sein müsse, sagte sie dem Radiosender France Inter.