Klimawandel bekämpfen: Welche Vorschläge haben die Experten vom Weltklimarat?

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Von Julika Herzog mit dpa
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Der Weltklimarat IPCC hat in seinem Report zur Eisschmelze und den Ozeanen eine düstere Zukunft gezeichnet- stellt aber auch Maßnahmen zur Anpassung an den Wandel vor.

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Der Weltklimarat IPCC hat der Politik in seinem am Mittwoch in Monaco vorgestellten Report zur Eisschmelze und den Ozeanen ein verheerendes Zeugnis ausgestellt und zeichnet eine düstere Zukunft, wenn nicht schnell etwas unternommen wird. hat jedoch auch Vorschläge ausgearbeitet, wie die Politik weltweit gegen den Klimawandel vorgehen kann und was für Maßnahmen zur Anpassung an den Wandel taugen würden.

Düstere Zukunft

Die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt und die Ozeane erwärmen sich: Das Papier zeigt auf, dass die menschengemachte Erderwärmung Meere und Eismassen auf unserem Planeten massiv schädigt und dass dies unwiderrufliche Folgen mit sich bringt. So könnten Küstenstreifen und Inseln unbewohnbar werden. Eine besondere Gefahr könne die beschleunigte Eisschmelze in der Antarktis werden, falls das Eis einmal irreversibel instabil werde. Das könnte den Meeresspiegel innerhalb von Jahrhunderten um mehrere Meter steigen lassen. Es sei noch unsicher, ob und wann dies beginne.

Rund 130 Forscher aus 36 Ländern hatten zwei Jahre lang aktuelle Studien zu diesen Themen analysiert und die Auswirkungen des Klimawandels auf Küsten und Inseln, Mensch und Natur in einem Report für politische Entscheidungsträger zusammengefasst. Der Weltklimarat- eine Institution der Vereinten Nationen mit knapp 200 Mitgliedsländern- hat jedoch auch Vorschläge ausgearbeitet, wie die Politik weltweit gegen den Klimawandel vorgehen kann und was für Maßnahmen zur Anpassung an den Wandel taugen würden.

Starke Reduzierung der Treibhausgase

Eine Reduzierung des Treibhausgase und der Nutzung von fossilen Brennstoffen ist der Schlüssel für den Kampf gegen den Klimawandel, heißt es in dem Bericht.

"Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen wird die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Ökosysteme der Ozeane begrenzen, die uns mit Lebensmitteln versorgen, unsere Gesundheit garantieren und unsere Kulturen prägen", sagte Hans-Otto Pörtner, Experte des Welt-Klimarates IPCC.

Die Reduzierung der Emissionen zur Begrenzung der globalen Erwärmung ist auch für viele der vorgestellten Maßnahmen von grundlegender Bedeutung. Beispielsweise könnten Restaurierungsversuche für Korallenriffe bedeutungslos werden, wenn die globale Erwärmung 1,5 ° C überschreitet, da Korallen bereits bei der gegenwärtigen Erwärmung einem hohen Risiko ausgesetzt sind.

Schutzgebiete schaffen

Dies würde dazu beitragen, die "Dienste" unseres Ökosystems zu erhalten- wie zum Beispiel die Absorption und Speicherung von Kohlendioxid. Außerdem könnte so die Artenvielfalt geschützt werden und teilweise vermieden werden, dass Tiere und Menschen migrieren müssen, als Reaktion auf die Erwärmung des Ozeans und den Anstieg des Meeresspiegels.

Geografische Grenzen, die Zerstörung der Ökosysteme, die Fragmentierung von Lebensräumen und Probleme bei der regionalen Zusammenarbeit schränken jedoch Potenzial solcher Schutzgebiete ein.

Restaurierung des terrestrischen und marinen Lebensraums

Die Forscher empfehlen sogenannte Restaurationsökologie zu betreiben, sprich Lebensräume an Land und Meer wieder zu „restaurieren“. Dies könne auch die Anpassung an das sich veränderte Ökosystem verbessern, heißt es in dem Bericht. Die Forscher befürworten auch die aktive Bewirtschaftung von Ökosystemen, wie zum Beispiel Artenverlagerung und Korallengärtnerei.

Mangrovenwälder und Seegraswiesen sollten aufgeforstet, die Überfischung eingedämmt werden, schreiben die Autoren.

Der Bericht betont auch, wie wichtig es ist, das Wissen lokaler und indigener Akteure zu nutzen, um langfristige und auf wissenschaftlich fundierten Aktionspläne zu entwickeln.

Erneuerbare Energien aus den Ozeanen

Aus Meereswind, den Gezeiten und Wellen könnte viel Energie gewonnen werden. Auch mehr Biokraftstoffe könnten aus Meerespflanzen hergestellt werden und aus dem Salzwasser im großen Maßstab Süßwasser. Diese Energiequellen sollten mehr genutzt werden und weiterausgebaut werden. Der Anstieg der Nachfrage nach alternativen Energiequellen könnte auch im Bereich der erneuerbaren Energien aus den Ozeanen eine wirtschaftliche Chance darstellen.

Wassermanagementansätze

Dies bezieht sich auf Veränderungen in der Kryosphäre in Hochgebirgsregionen. In den Gebirgen sollte gemäss dem Bericht das Wassermanagement verbessert werden – und auch umgestellt, da sich die saisonale Verteilung von Schneeschmelze und Niederschlägen ebenso ändert wie der Abfluss von Schmelzwasser. Der Bericht befürwortet die Entwicklung und Optimierung der Mehrzweckspeicherung und die Freisetzung von Wasser aus Stauseen unter Berücksichtigung potenziell negativer Auswirkungen auf Ökosysteme und Gemeinden.

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