5 Dinge, die man auf dem Oktoberfest nicht verpassen darf

Wiesn-Herzen: Cliché, aber unglaublich beliebt
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Von Alexandra Leistner
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Weltweit ist die Wiesn für ihre Partyzelte und den hohen Bierkonsum der Besucher berühmt. Darüber hinaus gibt es allerdings zahlreiche Dinge, die man nicht verpassen sollte.

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Es ist das größte Volksfest der Welt. Allein zum Auftakt am Samstag kamen rund eine Million Besucher auf das Oktoberfest. Die Wiesn ist vor allem für eines bekannt: Bier. Und das in Massen oder besser gesagt: in der Maß.

Und tatsächlich handelt es sich bei dem in den Zelten ausgeschenkten Bier um ein ganz besonderes Getränl, das die Brauereien speziell zu diesem Anlass brauen. Was viele nicht wissen: Das Oktoberfestbier ist tatsächlich stärker als regulärer Hopfensaft und kommt auf 5,5 bis 6 Prozent Alkohol.

Das erreichen die Brauer durch 13,5 Prozent Stammwürze, also was sie an möglichem Zucker rausholen können. Zum Vergleich: Ein normales Bier hat circa um die 12 Prozent Grad Plato (°P) Stammwürze. "Es soll möglichst trocken sein, gut zu trinken, und hat vielleicht auch ein bisschen weniger Kohlensäure, damit man es schnell trinken kann, damit es süffig ist und schmeckt", erklärt Markus Ernst, Student der Brau- und Getränketechnologie an der Hochschule Weihenstephan-Troisdorf im Gespräch mit Euronews.

Wasser verwirrt die Leber

Bei ihrem Bier nehmen es die Münchner genau: "Oktoberfestbier kann nur Oktoberfestbier heißen, wenn es in einer der Münchner Brauereien gebraut wurde:" Auf der Wiesn darf zudem nur Bier ausgeschenkt werden, das mit dem Münchner Grundwasser gebraut wurde. Das lukrative Geschäft mit dem Bier auf der Wiesn veranlasste zuletzt etwa die Brauerei Giesinger Bräu, einen Brunnen zu bohren, um nach dem Münchener Standard zu brauen und in einigen Jahren ein eigenes Festzelt auf der Wiesn aufstellen zu können.

Sigi arbeitet hauptberuflich als Beamter, auf der Wiesn schenkt er 16 Tage lang Bier aus

Und wie viel Bier ist erlaubt? "Das ist natürlich abhängig davon, wie viel man verträgt, aber wenn man bei fünf Maß ist, dann ist man schon ganz ganz stark unterwegs". Damit der Wiesn-Spaß nicht allzu schnell vorbei ist, sollte man "mit einer guten Grundlage starten und zwischendrin einfach mal ein Glas Wasser trinken, um die Leber zu verwirren."

Bier im traditionellen Tonkrug und aus dem Augustiner-Holzfass gibt es übrigens auf der Oidn Wiesn (dem traditionellen Teil des Oktoberfests mit gesondertem Eintritt)

"Der Tonkrug hat den Vorteil, dass er länger kühl hält. Und wenn die zweite Maß etwas länger dauert, ist das Bier vor dem Licht geschützt, denn das beeinflusst den Geschmack des Biers."

Bayerische Delikatessen, aber nicht nur

Der absolute Wiesn-Klassiker, wenn es um das Essen geht, ist wohl das halbe Hähnchen (Hendl auf bayerisch). Mit Butter knusprig gebraten, gehen jedes Jahr rund eine Million halbe Hendl über die Küchentheken.

Die Ochsen in der Ochsenbraterei kommen von einem städtischen Gut unweit des Zentrums

Wer Fleisch mag und eine ausgefallenere Alternative zum Huhn sucht, der wird in der Ochsenbraterei fündig. Hier dreht sich ein ganzes Rind auf einem Spieß. Den Namen und das Gewicht erfährt man auf einer Tafel über der Küche. Zum Fleisch gibt es eine kräftige Rotweinsoße und Kartoffelsalat, eine regelrechter bayerische Delikatesse und vergleichsweise leicht.

Die Wiesnwirte haben sich allerdings schon lange auch auf ihre vegetarischen und auch veganen Kunden eingestellt: Neben den klassischen Käsespätzle, gibt es Pilzteller, Spinat-Brezel-Knödel und auf der Oidn Wiesn sogar ein Sellerie-Schnitzel im Brötchen.

Wo die Schadenfreude ihren Ursprung hat

Was viele internationale Gäste überraschenderweise gar nicht wissen ist, dass das Oktoberfest vor allem ein riesiger Jahrmarkt mit etlichen Schaustellern ist. Das Angebot richtet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene, und sogar Senioren finden ihren Spaß in alten Fahrgeschäften, die langsam und gemütlich mit echter Blasmusik dahintrudeln.

Kein Wiesn-Besuch ohne Teufelsrad: Schaulustige willkommen!

Der absolute Klassiker und ein regelrechter Wiesn-Kult ist aber Feldl's Teufelsrad. Ob man mitfahren will oder nur zuschauen, alle zahlen Eintritt - für Spaß ist aber in beiden Fällen gesorgt. Ähnlich wie beim Rodeo geht es hier darum, sich auf einer sich immer schneller drehenden Scheibe zu halten. Von derben Sprüchen begleitet, werden die Mutigen nur vom Rad geschleudert. Der letzte, der steht, wird von Mitarbeitern mit dicken Seilen und einem Ball an einer Schnur versucht, zu Fall zu bringen. Das ganze sehr zur Belustigung aber auch zur Bewunderung der Schaulustigen.

Peitschen-Choreografie, das gibt es?

Goaßlschnalzen geht ganz schön auf die Arme

Mit Lack und Leder hat das erstmal nichts zu tun: Im Festzelt "Tradition", ebenfalls auf dem traditionellen Teil des Oktoberfests, gibt es mehrfach am Tag Vorstellungen sogenannter Goaßlschnalzer. Das ist eine Tradition die ursprünglich von den Fuhrleuten kommt. "Weil die Tore geschlossen waren, haben sich die Fuhrleute bestimmte Choreografien ausgedacht und sich so angekündigt", erklärt einer der Schnalzer im Gespräch mit Euronews.

Die Oidn Wiesn, die alle 4 Jahre einmal aussetzt, ist in jedem Fall einen Besuch wert. Hier geht es gemütlicher zu, oft ist es sogar einfacher hier einen Sitzplatz im Zelt oder sogar noch eine Tischreservierung - auch an den Wochenenden - zu ergattern.

Das unschlagbare Klischee-Souvenir

Das Lebkuchen-Wiesnherz ist der absolute Verkaufschlager. Im Umkreis von nur 100 Metern in der Wirtsbudenstraße des Oktoberfests kann das Auge schon sieben Stände ausmachen. Am besten verkaufen sich die klassischen Sprüche, wie etwa "I mog di" oder auch Hochdeutsch "Ich liebe Dich". Bei den internationalen Besuchern ist laut Verkäufer der Klassiker mit der Beschriftung "Oktoberfest 2019" am beliebtesten.

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Zum Essen sind die Herzen nicht primär gedacht, auch wenn ein Verkäufer für die Frische der Lebkuchenherzen wirbt. Dennoch kommt es vor, dann es die Herzen nicht bis nach Hause schaffen: "Wir hatten jetzt vor ein paar Tagen einen, der hat sich zwei gekauft und hat dann erst das eine zerbrochen und dann das halbe Herz um den Hals gehabt, und danach hat er das zweite auch noch gegessen. Obwohl er die beide mitnehmen wollte", erklärt der Verkäufer.

Neben angetrunkenen Besuchern, können auch Kinder oft nicht abwarten, um einen Bissen zu nehmen. "50 Meter und dann wird es aufgerissen".

Wenn man sich durchfragt, findet man sogar einen Stand, der die Herzen je nach Wunsch beschriftet...

Das Mitbringsel für die Redaktion...
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