Migrantentag: „Kulturelle Entwurzelung tut weh“

Migrantentag: „Kulturelle Entwurzelung tut weh“
Von Ana Lazaro, su
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Immer mehr Migranten fliehen vor Armut und Gewalt aus Lateinamerika - Bericht zum katholischen "Welttag des Migranten und Flüchtlings" aus einer Kirche in Brüssel

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Immer mehr Migranten fliehen vor Armut und Gewalt aus Lateinamerika - Bericht zum katholischen "Welttag des Migranten und Flüchtlings" aus einer Kirche in Brüssel.

Im Viertel Riches Claires in Brüssel haben sich bis zu zwölf verschiedene Nationalitäten aus Lateinamerika unter dem Dach einer Kirche versammelt. Die Menschen sind aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen geflohen. Ankommen ist nicht einfach ... viele sprechen nicht französisch und fühlen sich verloren ... so eine Menschenrechts-Aktivistin aus Kolumbien.

Zoraida Hernândez aus Kolumbien:

"Die kulturelle Entwurzelung - man muss Familienmitglieder zurücklassen, Freunde... das tut sehr weh."

"Es geht nicht nur um Migranten. Es geht darum, niemanden auszuschließen"

Das Solidaritätskomitee in der Pfarrei Riches Claires gibt es seit 30 Jahren.

Für viele war es eine Schlüsselerfahrung für ihre Integration in Belgien.

Lucero Lôpez aus Kolumbien:

"Das war fundamental - zu spüren, dass man bei Null anfangen kann, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, wie eine kleine Leih-Familie. “

"WELTTAG DES MIGRANTEN UND FLÜCHTLINGS"

Diesen Sonntag haben sie den katholischen "Welttag des Migranten und Flüchtlings" gefeiert, für mehr  Solidarität.

Über Gebete hinaus wird auch Hilfe bei praktischen Probleme geboten, wie Verwaltung oder Gesundheit.

Lucila Aguilera aus Chile:

„In dieser Kirche gibt‘s nicht nur Gläubige, da kommen auch Leute, die sind vollkommen atheistisch und fühlen sich integriert. Wir respektieren uns gegenseitig."

LATEINAMERIKA IM KOMMEN

Mit den verschiedenen Migrationswellen hat sich die Gemeinde im Lauf der Jahre weiterentwickelt. Erst kamen Spanier, dann Chilenen. In letzter Zeit Venezolaner. Aktuell fliehen viele aus Mittelamerika vor der Banden-Kriminalität ("Maras"), die etwa in Spanien nicht als Fluchtgrund anerkannt wird - aber nicht nur. Venezuela (14.257, +121 Prozent in den ersten vier Monaten 2019) war nach Medienberichten (Funke-Mediengruppe") im ersten Halbjahr 2019 nach Syrien (20**.**392 erstmalige Asylanträge, minus acht Prozent) das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in der Europäischen Union.

Mario Velazquez, Koordinator des Solidaritätskomitees von Riches Claires:

„Die Schließung der Grenze zu den Vereinigten Staaten hat große Auswirkungen, da Migranten nun nach anderen Plätzen suchen, wo sie hinkönnen. Belgien ist da ein sehr starker Punkt."

Die Gemeinde versteht sich gerade jetzt als Ort der Willkommenskultur für Neuankömmlinge, da deren Rechtslage immer restriktiver wird.

Und in dringenden Fällen wird die Gemeinde mobilisiert …

Ana Lazaro, su

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