"Nicht vergessen, nicht vergeben": Proteste in Katalonien

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Von Euronews mit Reuters, dpa
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"Die katalanische Regierung bekennt sich zu einer radikalen Demokratie", so der katalanische Regionalpräsident Quim Torra in einer Rede.

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Zwei Jahre nach dem Unabhängigkeitsreferendum zur Abspaltung Kataloniens von Spanien sind Tausende Menschen auf die Straßen gegangen. Allein in Barcelona sollen es laut Polizeiangaben rund 18.000 Demonstranten gewesen sein.

Viele der Protestierenden trugen die katalonische Unabhänigkeitsflagge und skandierten: "Nicht vergessen, nicht vergeben!" - eine Anspielung auf das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen Wähler während des Referendums. Gleichzeitig forderten sie die Freilassung inhaftierter katalanischer Politiker.

Aktuell werden in Spanien die Urteile des Obersten Gerichts gegen zwölf Separatistenführer erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel im Zuge des Unabhängigkeitsreferendums vor.

In Katalonien fanden mehrere Kundgebungen statt. 7,5 Millionen Menschen leben in der Region im Nordosten Spaniens - die Zustimmung zu einer Loslösung dort wächst.

Der katalanische Regionalpräsident Quim Torra bezeichnete den 1. Oktober als "Beginn einer Reise Richtung Unabhängigkeit":

"Die katalanische Regierung bekennt sich zu einer radikalen Demokratie mit dem Recht auf Selbstbestimmung, Dialog, Zusammenhalt und mit einer gewissenhaften Achtung der Menschen-, Bürger- und Kollektivrechte. Wir werden ohne Ausreden weitermachen, um die katalanische Republik zu verwirklichen."

Während sich einige Separatisten für einen stärkeren Dialog mit Madrid aussprechen nimmt bei anderen der Unmut zu. Vergangene Woche waren sieben katalanische Separatisten festgenommen worden. Sie werden beschuldigt Anschläge vorbereitet zu haben. Für viele ist das ein Versuch der spanischen Behörden, die politische Unabhängikeitsbewegung zu kriminalisieren.

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