Iranische Frauen dürfen erstmals ins Stadion - nach 40 Jahren Verbot

Iranische Frauen dürfen erstmals ins Stadion - nach 40 Jahren Verbot
Von Ronald Krams
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Zum ersten Mal nach fast 40 Jahren haben Frauen in der islamischen Republik Iran ungehinderten Zutritt in ein Fußball-Stadion erhalten. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Kambodscha konnten sie einen 14:0 Sieg ihrer Nationalmannschaft bejubeln.

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Zum ersten Mal nach fast 40 Jahren haben Frauen in der islamischen Republik Iran ungehinderten Zutritt in ein Fußball-Stadion erhalten. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Kambodscha konnten sie einen 14:0 Sieg ihrer Nationalmannschaft bejubeln.

"Wir sind so glücklich und aufgeregt, weil wir dieses grüne Spielfeld schon seit Langem nicht mehr gesehen haben".

Der iranische Fußballverband hat Frauen nur 3600 von 74.000 Sitzen angeboten und alle Tickets waren in nur wenigen Stunden ausverkauft.

"Ich denke, es ist Diskriminierung. Sie hätten mehr Plätze für Frauen reservieren sollen, auch wenn einige der Plätze leer geblieben wären".

Früher verkleideten sich einige weibliche Fans als Männer, um hineinzukommen. Die Iranerin Sahar Khodayari hatte sich aus Protest gegen das Stadionverbot für Frauen in ihrem Heimatland selbst in Brand gesetzt und ist an ihren Verletzungen gestorben.

"Zu viele schlimme Dinge sind passiert. Einige Frauen kamen hierher und wurden verhaftet und kürzlich hat sich Sahar Khodayari selbst verbrannt".

Für die Iranerinnen ist es ein großer Erfolg in ihrem jahrzehntelangen Kampf gegen die strengen islamischen Vorschriften des erzkonservativen Klerus. Zu diesem Erfolg trug auch die FIFA bei. Der Weltfußballverband hat mit einem Ausschluss des Irans von der WM 2022 in Katar gedroht, falls Frauen der Eintritt weiterhin verboten wird.

Dazu Ali Rabiei, Regierungssprecher des Iran:

"Leider wollen einige Menschen die heutige Veranstaltung mit ausländischen Entscheidungen verbinden. Dieses Thema ist bereits in den Kabinettssitzungen diskutiert worden. Einige Personen hatten Bedenken. Wir wollten sie mit diesem Plan beruhigen".

Für Kritik sorgten die extra für das Spiel umgebauten Zäune, die die vier Frauentribünen von denen der Männer trennten. Gefordert wurden vom Sportministerium auch Familien- und nicht nur Frauentribünen, damit auch ihre Ehemänner und Söhne Frauen begleiten können.

"Die heutige Präsenz iranischer Frauen im Stadion erfolgte nach 40 Jahren hartem Kampf. Dieser Erfolg könnte als positiver Vorbote hinsichtlich der zukünftigen Frauenrechte gesehen werden".

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