Kosovo: 26 Wahlhelfer vergiftet?

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Die Wahlhelfer hatten nach dem Öffnen von Stimmzetteln aus Serbien über Ausschläge an Händen und im Gesicht geklagt und mussten im Universitätsklinikum von Pristina behandelt werden

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Der jüngste Urnengang im Kosovo hat für mehr als 20 Mitarbeiter der Zentralen Wahlkommission ein gesundheitliches Nachspiel. Die Wahlhelfer hatten nach dem Öffnen von Stimmzetteln aus Serbien über Ausschläge an Händen und im Gesicht geklagt und mussten im Universitätsklinikum von Pristina behandelt werden, wie kosovarische Medien berichten. Die Stimmzettel stammten aus insgesamt fünf Wahlurnen, die aus Serbien eingereicht wurden.

"Heute (Sonntag) gegen 12 Uhr wurden neun Patientinnen, darunter zwei Schwangere, in die Abteilung für Infektionskrankheiten eingeliefert", so der Leiter des nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit. "Sie klagten über juckende Ausschläge auf den Händen und Erbrechen. Sie waren alle in Panik. Keiner von ihnen zeigte Anzeichen einer Infektion, ihr Zustand ist jetzt stabil. Alle Patienten berichten, dass sich beim Öffnen der Wahlurnen ein starker Geruch ausbreitete. Sie wurden von einem Arzt untersucht."

Was die Beschwerden ausgelöst hat - ob es Gift war und wie es in die Wahlzettel gelangen konnte, ist noch ungeklärt. Ein Polizeisprecher bestätigte den Vorfall, wollte aber mit Verweis auf die Ermittlungen keine weiteren Details nennen. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Kosovo vor etwas mehr als einer Woche hatte überraschend die linke Oppositionspartei "Selbstbestimmung" Vetëvendosje von Albin Kurti gewonnen.

Einige Wahlurnen aus dem Ausland wurden am Wochenende noch ausgezählt. Dabei ereignete sich der Vorfall, der bereits für politische Irritationen sorgt. Der Chef der Kosovo-Kanzlei der serbischen Regierung sprach von Manipulation.

Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die Regierung in Belgrad betrachtet es jedoch nach wie vor als serbische Provinz.

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