Erneut Krawalle in Katalonien: Regionalregierung verurteilt Gewalt

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In Katalonien ist es am dritten Tag in Folge zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. Erstmals verurteilte die Regionalregierung öffentlich die Gewalt.

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In Katalonien ist es am dritten Tag in Folge zu Protesten und Ausschreitung gekommen. Vor dem katalanischen Innenministerium in Barcelona versammelten sich rund 20.000 Menschen. Die Demonstrationen hatten zunächst friedlich begonnen. Am späten Nachmittag kam es nach Polizeiangaben zu ersten Zusammenstößen. Demonstranten setzten Autos und Barrikaden in Brand und bewarfen Beamte mit Steinen. Mindestens 20 Menschen wurden festgenommen. Es gab mehr als 50 Verletzte.

Anlass der Proteste waren langjährige Hafturteile gegen neun Separatistenführer durch Spaniens Oberstes Gericht am Montag. Ministerpräsident Pedro Sánchez traf sich im Laufe des Mittwochs mit den Spitzen der Oppositionsparteien, um über die Lage zu beraten.

Konservative Kräfte setzen sich dafür ein, die abtrünnige Region erneut unter Zwangsverwaltung zu stellen, so wie bereits nach dem Unabhängigkeitsreferendum 2017. Linke Parteien hingegen plädieren für Dialog und eine politische Lösung. Sánchez kritisierte die gewalttätigen Proteste scharf. Die Regierung toleriere unter keinen Umständen Gewalt.

Wir fordern Gelassenheit, Entschlossenheit, Höflichkeit und Gewaltlosigkeit.
Quim Torra
Regionalpräsident Katalonien

Erstmals verurteilte auch der Chef der katalanischen Regionalregierung öffentlich die Gewalt. Es müsse friedlich gegen das, so wörtlich, "ungerechte" Urteil aus Madrid demonstriert werden, sagte Quim Torra. Die Unabhängigkeitsbewegung habe Gewalt stets verurteilt und tue das auch jetzt.

Torra vermied es nach Medienberichten aber, radikale Aktivisten der sogenannten "Komitees zur Verteidigung der Republik" (CDR) für die Ausschreitungen zu kritisieren und machte für die Gewalt stattdessen eingeschleuste "Provokateure" verantwortlich.

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