Nach US-Rückzug: Syrische Truppen übernehmen Kontrolle von Grenzstadt Kobane

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US-Spezialkräfte haben ihren Stützpunkt in der strategisch bedeutsamen Stadt offenbar überstürzt verlassen.

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Nach dem Rückzug der US-Spezialkräfte aus Teilen Nordsyriens haben Regierungstruppen und ihre Verbündeten die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Kobane übernommen. Kobane liegt direkt an der Grenze zur Türkei. Entlang des östlichen Grenzgebiets will Ankara eine 30 Kilometer breite, sogenannte Sicherheitszone schaffen und die ehemals mit den USA verbündeten Kurdenmilizen vertreiben.

Zuvor hatten sich die US-Verbände bereits aus der südwestlich von Kobane gelegenen Stadt Manbidsch zurückgezogen. Ein russischer Journalist filmte nach eigenen Angaben das offenbar überstürzt verlassene Camp der Amerikaner. Entsprechend einer Abmachung mit der Kurdenmiliz YPG sollen syrische Truppen im Verbund mit russischen Einheiten in Manbidsch eingetroffen sein.

Die türkische Armee und verbündete Milizen haben nach eigenen Angaben bereits mehrere Städte und Ortschaften in Nordsyrien eingenommen, darunter die Stadt Tel Abyad rund 80 Kilometer östlich von Kobane.

Die Türkei lehnt eine Waffenruhe in der Region strikt ab. Unmittelbar vor dem Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence in Ankara sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, man werde nicht mit der YPG verhandeln. Die Türkei setze sich nicht mit "Terroristen" an einen Tisch. Der russische Präsident Wladimir Putin will mit Erdogan erörtern, wie sich eine direkte Konfrontation syrischer und türkischer Truppen in dem Bürgerkriegsland vermeiden lässt.

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