Katalonienkonflikt: Madrid nur zu Dialog bereit, wenn Gewalt endet

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Von Euronews mit dpa
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Im Katalonienkonflikt halten die Proteste an, sind aber weniger gewalttätig als an den Abenden zuvor. Madrid willigt erst in einen Dialog ein, wenn die Gewalt abnimmt und Gesetze respektiert werden.

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Im Katalonienkonflikt hielten die Proteste in Barcelona und Madrid auch am Samstag und in der Nacht zum Sonntag an, waren aber weniger gewalttätig als an den Abenden zuvor. Madrid will erst dann in einen Dialog einwilligen, wenn Gesetze respektiert werden.

Die katalanischen Separatisten protestieren seit sechs Tagen in Folge gegen langjährige Haftstrafen für neun Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Das Oberste Gericht in Madrid hatte die Haftstrafen von bis zu 13 Jahren am vorigen Montag bekanntgegeben hatte.

Im Gegensatz zu den Abenden davor, an denen es zu schweren Ausschreitungen gekommen war, hielten sich die Unruhen in der Nacht zum Sonntag in Grenzen. Gemäßigtere Demonstranten hätten beschwichtigend eingegriffen, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE.

Rund 6000 Menschen versammelten sich am späten Samstagabend nach Medienschätzungen im Zentrum der Regionalhauptstadt Barcelona. Auch im Zentrum der spanischen Hauptstadt Madrid gingen am Samstag nach Medienschätzung rund 4000 Menschen aus Solidarität mit den katalanischen Separatisten auf die Straße. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei der nach amtlichen Angaben 15 Demonstranten und elf Beamte verletzt wurden.

Regionalpräsident Quim Torra habe Ministerpräsident Pedro Sánchez angerufen, um ein Treffen vorzuschlagen. Der Sozialist sei aber nicht ans Telefon gegangen, berichteten die Zeitung "El País" und andere Medien unter Berufung auf beide Seiten.

Madrid habe am Samstag wissen lassen: Erst müsse das Gesetz respektiert werden, dann könne es auch einen Dialog geben. Torra hatte zwar ein Ende der Gewalt gefordert, diese aber nach Ansicht der Zentralregierung nicht ausdrücklich verurteilt.

"Die Gewalttätigen werden den Staat nicht bezwingen", schrieb Sánchez am Samstag auf Twitter.

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