Kehrtwende in Thüringen: Koalition zwischen Linke und CDU?

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Von Euronews mit dpa
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Nach der Landtagswahl in Thüringen hält CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring ein Bündnis mit der Linken offenbar doch nicht mehr für so undenkbar.

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Nach der Landtagswahl in Thüringen kann sich CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring nun offenbar doch vorstellen, Teil einer Koalition mit der Linken zu sein - anders als noch vor der Wahl angekündigt. Das deutete er im ARD-"Morgenmagazin" an. Dort erklärte er sich zu Gesprächen mit der Linken bereit. Konkret sagte Mohring im Hinblick auf dieses mögliche Regierungsbündnis: "Wir sind bereit für so eine Verantwortung, müssen zunächst ausloten, was heißt das für Thüringen." Rechnerisch würde ein Koalition aus Linke und CDU für eine Mehrheit reichen.

Die Linke erzielte in Thüringen einen historischen Wahlerfolg. Die Partei um Ministerpräsident Bodo Ramelow ist zum ersten Mal stärkste Kraft in einem Bundesland geworden. Doch die bisherige Rot-Rot-Grün-Regierung verpasste die erforderliche Mehrheit von 46 Sitzen.

Linke und AfD stark, CDU verliert deutlich

Nach dem vorläufigen Ergebnis kommt die Linke auf 31 Prozent, dahinter die AfD mit 23,4 Prozent. Damit ist die rechtspopulistische Partei um Björn Höcke zweitstärkste Kraft. Die CDU fährt starke Verluste ein und landet mit 21,8 Prozent auf Platz drei, gefolgt von der SPD mit 8,2 Prozent. Ebenfalls im Landtag vertreten: Die Grünen (5,2 Prozent) und die FDP (5.0 Prozent).

Quelle: infratst dimap

Der Weg zu einer Koalition könnte lang werden, da die denkbaren Konstellationen als politisch schwierig gelten. Neben einem Zusammenschluss aus Linke und CDU würde auch eine Koaltion aus Linke, SPD, Grüne und FDP eine Mehrheit ergeben - genauso wie ein Bündnis aus Linke und AfD.

Beratungen über Konsequenzen nach der Wahl

Björn Höcke von der AfD erklärte nach der Wahl, die Regierung Ramelow sei abgewählt, und das sei gut für Thüringen. Ramelow selbst sieht den Regierungsauftrag "ganz eindeutig" bei seiner Partei. Auch die Möglichkeit einer Minderheitsregierung wurde von mehreren Seiten bereits ins Spiel gebracht. Die Parteigremien wollen sich nun beraten - dabei geht es auch um mögliche Konsequenzen nach dem Ausgang der Wahl.

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