Weltweit bekannt wurde der Dissident, als er Anfang der 70er Jahre die Unterbringung politischer Gefangener in psychiatrischen Anstalten ans Licht der Öffentlichkeit brachte.
Der russische Sowjetdissident Wladimir Bukowski ist tot. Weltweit bekannt wurde er, als er Anfang der 70er Jahre die Unterbringung politischer Gefangener in psychiatrischen Anstalten ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Dafür zahlte er einen hohen Preis, Bukowski hat die Grausamkeiten des Sowjetregimes kennen gelernt - viele Jahre Gefängnis, Lagerhaft, Psychatrie, Verbannung.
Nach massiven Protesten im Westen wurde Bukowski 1976 in Zürich gegen den in Chile gefangen gehaltenen Kommunisten Luis Corvalán ausgetauscht. Nach der Ausbürgerung machte er eine wissenschaftliche Karriere in der Neurophysiologie, blieb aber ein kritischer Beobachter des politischen und gesellschaftlichen Geschehens, auch der europäischen Union. Die hielt er für ein Projekt des Kremls, in der EU sah er einen neuen Sowjetstaat im Entstehen.
Bukowski blieb in Kontakt mit der Opposition in seinem Heimatland, 2007 bewarb er sich um die Kandidatur für die russischen Präsidentschaftswahlen, zu denen er aber nicht zugelassen wurde. Bukowski starb jetzt 78 jährig im britischen Cambridge.