Nordmazedonien warnt nach EU-Veto vor "hereinbrechender Dunkelheit"

Nordmazedonien warnt nach EU-Veto vor "hereinbrechender Dunkelheit"
Von Efi KoutsokostaSymela Touchtidou
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Der nordmazedonische Regierungschef Zoran Zaev bekräftigt im Euronews-Interview die Europaverbundenheit seines Landes, warnt aber vor Perspektivlosigkeit hinsichtlich des EU-Beitritts Nordmazedoniens und Albaniens.

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Die Weigerung der EU, Nordmazedonien und Albanien ein Datum für den Beginn von Beitrittsverhandlungen zu nennen, könnte die Beilegung des Namensstreits zwischen Nordmazedonien und Griechenland gefährden.

Das sagte der nordmazedonische Regierungschef Zoran Zaev im Euronews-Interview mit Efi Koutsokosta. Zaev stellte klar, gewisse Bestandteile des Abkommens mit Athen seien mit der Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen verknüpft: "Es gibt keine Möglichkeit, die Vereinbarung mit Athen umzusetzen. Ein Teil davon wird eingefroren werden, weil es nicht wirklich möglich ist. Wir werden versuchen, etwas umzusetzen, aber die Dinge sind wirklich miteinander verbunden, denn der Transformationsprozess bedeutet, Teile unserer Souveränität abzugeben, um sie der Europäischen Union zu übertragen".

"Im Dunkeln werden wir uns verlieren"

Zaev betonte zwar, es gebe für sein Land keine Alternative zum Weg nach Europa. Trotzdem, warnte er, könnte es anderenfalls zu Folgen auf dem Balkan kommen, die sowohl für die Region als auch für Europa unangenehm wären: "Wenn die Strahlkraft der Sterne der Europäischen Union verlischt, bricht hier wirklich die Dunkelheit herein. Und im Dunkeln werden wir uns verlieren. Denn: Wenn es einen fruchtbaren Boden für Radikalismus und Nationalismus gibt, wird der Schaden für den gesamten Balkan groß sein. Und wenn die Balkanländer ein Problem haben, wird auch Europa ein Problem bekommen."

Kroatien will vermitteln

Kroatien übernimmt am 1. Januar die EU-Ratspräsidentschaft und wird dann laut Regierungschef Andrej Plenković versuchen, die Gegner von Beitrittsverhandlungen zu überzeugen. Plenković sagte im Interview mit Euronews-Redakteurin Symela Touchtidou: "Unser Ziel ist, mit den nicht überzeugten Nationen zu sprechen und ihnen zu verdeutlichen, dass es besser für die Stabilität in der Region ist, und besser für die zukünftige europäische Nachbarschaft, wenn der Beitrittsprozess beginnt."

Die vollständigen Interviews mit den Regierungschefs Nordmazedoniens und Kroatiens können Sie in der Sendung Global Conversation verfolgen, hier auf Euronews und euronews.com.

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