Inzwischen sind rund 250 Strände verschmutzt. Auch ein Naturpark mit seltenen Korallenformationen könnte dem schwarzen Schlamm zum Opfer fallen.
Der schwarze Ölteppich an Brasiliens Atlantikküste, seit September breitet er sich immer weiter aus. Inzwischen sind rund 250 Strände verschmutzt – vor allem im Nordosten des Landes.
Während Umweltschützer und Freiwillige die Strände reinigen, geht die Suche nach der Ursache weiter, bisher erfolglos. Die letzte Theorie – ein griechischer Tanker mit venezolanischem Öl an Bord solle für die Katastrophe verantwortlich sein – wurde von griechischer Seite entkräftet. Das Schiff sei intakt und mit voller Ladung am Ziel in Malaysia angekommen.
Derweil wird die Kritik an Brasiliens Regierung lauter. Sie würde abtauchen, anstatt einzuschreiten. "Es gab fähige Menschen, die sofort auf Bundes-, Landes- oder Privatsektorenebene hätten handeln können – aber niemand hat das organisiert", sagt Carlos Nobre, einer des renommiertesten Umweltforscher Brasiliens. "Ein totales Chaos."
Inzwischen soll auch ein Naturpark mit seltenen Korallenformationen von dem schwarzen Schlamm bedroht sein. Präsident Jair Bolsonaro schweigt zu den Vorwürfen. Erst im April hatte er zwei Komitees zur Bekämpfung von Ölkatastrophen schließen lassen.