Kwanza Sul: Die "Kornkammer" Angolas

Kwanza Sul: Die "Kornkammer" Angolas
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Von Chris Burns
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Sowohl Kleinbauern als auch Mega-Farmen: In der Provinz "Kwanza Sul" in Angola investieren immer mehr ausländische Unternehmen in die Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe.

Die Provinz Kwanza Sul in Angola ist bekannt für ihre Getreidekulturen und ihren Viehbestand. Einige große Investitionen helfen dem Land dabei, seine Wirtschaft zu diversifizieren und sich mit einer Kombination aus Mega-Farmen und Kleinbauern zunehmend selbst zu versorgen.

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Kwanza Sul ist eine der "Kornkammern" Angolas und fast doppelt so groß wie Belgien. Das israelische Unternehmen "Aldeia Nova" hat viel in die Region investiert und arbeitet dort mit rund 700 Kleinbauern und ihren Familien in verschiedenen Dörfern zusammen. Es stellt den Landwirten die Tiere und das Futter zur Verfügung und bezahlt sie für das, was sie produzieren - abzüglich der Kosten. Außerdem fördert die Firma die Beteiligung von Frauen.

"Wir achten darauf, dass die Arbeit zwischen Männern und Frauen aufgeteilt wird und respektieren die Umwelt", so Kobi Trivizki, Geschäftsführer von "Aldeia Nova". "Wir achten auf Qualität, auf Ehrlichkeit und schließlich auf eine pünktliche und leistungsgerechte Bezahlung."

Tausende Liter Milch werden bei "Aldeia Nova" jeden Tag zu Butter, Käse, Eis und Joghurt verarbeitet. Dazu kommen sechs Tonnen Fleisch pro Woche und eine Viertelmillion Eier täglich. Daneben verkauft das Unternehmen pro Jahr eine Million Liter Sojaöl.

Dank verbesserter Straßen und anderer Infrastruktur kann "Aldeia Nova" mit weiteren großen Lebensmittelherstellern konkurrieren und mit seinen Produkten in Supermärkten an unterschiedlichen Orten im Land vertreten sein - auch in der Hauptstadt Luanda. Das ist ein großer Erfolg für die Hunderten Landwirte in Kwanza Sul.

Eine ganz spezielle Zusammenarbeit

Trivizki ist in einem Kibbuz aufgewachsen. Dies hat seinen Führungsstil geprägt. "Der Kibbuz hat einem gelehrt, ein Auge für die Bedürfnisse der anderen zu haben - hart zu arbeiten, die Landwirtschaft zu verstehen und an die Menschen um dich herum zu denken, nicht nur an dich selbst", sagt er.

Trivizki schuf eine Atmosphäre voller Vertrauen und Engagement zwischen den Landwirten.

Einer von ihnen ist Julio Miguel. Er züchtet Hühner und verkauft die Eier über "Aldeia Nova". Jeder der Landwirte bekommt zwei bis drei Hektar Land.

"Es erfordert ein hohes Pflichtbewusstsein", erklärt Miguel. "Denn wenn man will, dass das Unternehmen einem vertraut, einem die Tiere überlässt, dann müssen die Abläufe funktionieren." 

Mit dem verdienten Geld können die Landwirte ihre Familien besser unterstützen. 

Für Investoren, die den Markt in Angola verstehen, gibt es viele Möglichkeiten - sowohl in der Landwirtschaft als auch in verwandten Sparten; insbesondere wenn sich die Infrastruktur weiter verbessert.

Landwirtschaft im Großbetrieb

Neben den Kleinbauern gibt es in Kwanza Sul auch eine Mega-Farm namens "Fazenda de Santo António". Bisher wurden rund 45 Millionen Euro in die Farm investiert, weitere knapp zehn Millionen sind geplant. Es ist Angolas größter bewässerter Landwirtschaftsbetrieb - mit 5.000 Hektar Anbaufläche und 1.200 Stück Vieh. 

Der geerntete Mais und das Soja werden dort in großen Mengen zu Vollfutter und Mehl verarbeitet. Daneben bringen auf der "Fazenda de Santo António" rund 790 Sauen knapp 22.000 Schweine pro Jahr auf die Welt. Dazu kommen noch Rinder, die gezüchtet werden. 

Laut José Alexandre Silva, Manager bei der "Fazenda de Santo António", herrschen in Kwanza Sul unter anderem in Bezug auf das Wetter, den Zugang zu Wasser und die Höhenlage perfekte Bedingungen für die Landwirtschaft. 

"Wir wollen, dass die Menschen hierher kommen, um zu investieren", so Silva. "Denn wir brauchen etwa 200 Betriebe wie diesen, damit Angola sich selbst versorgen kann."

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