Die Haftanstalt Al-Hassaka in Nordsyrien ist überfüllt, einige Männer sind verwundet.
Schätzungen zufolge befinden sich rund 12.000 Anhänger der Miliz Islamischer Staat in Nordsyrien in Gefangenschaft. In der Haftanstalt Al-Hassaka sitzen auch Deutsche ein, wie diese Aufnahmen des Zweiten Deutschen Fernsehens zeigen.
Kadir Topcu stammt aus Hamburg und schloss sich 2014 der IS-Miliz an. „Ich war jung. Wenn man mich noch mal fragen würde, ob ich noch mal hingehen würde, würde ich das niemals tun, niemals den gleichen Fehler noch mal begehen“, so Topcu.
Auch Mohamed Demer verließ Deutschland, um für die IS-Miliz in den Kampf zu ziehen. Ihn reizte die Aussicht, in einem Gottesstaat zu leben.
„Das Grundprinzip des Islamischen Staates hat gestimmt“, sagt Demer. „Das Grundprinzip, dass man nur mit den Gesetzen Allahs herrschen darf, hat gestimmt. Deswegen bin ich hingegangen. Nicht wegen köpfen oder wegen anderen Sachen." Die Reporterin fragt nach: "Aber das haben Sie billigend in Kauf genommen?" "Ja, das war mir zu dem Zeitpunkt recht egal“, so Demer.
Die Deutschen und ihre Mithäftlinge leben in Nordsyrien unter schwierigen Bedingungen. Das von kurdischen Truppen bewachte Gefängnis ist überfüllt, einige der hier einsitzenden Männer sind verwundet. Wie es für sie weitergeht, wissen sie nicht.