Bienen - ein bestechender Wirtschaftsfaktor

Bienen - ein bestechender Wirtschaftsfaktor
Von Zoltán Siposhegyi, su
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

In den vergangenen zwanzig Jahren ist mehr als die Hälfte der natürlichen Insektenpopulation in Europa verschwunden. Aber Bienen werden für drei Viertel der Nahrungsmittelproduktion gebraucht. Eine Vereinigung für europäische Bienen will eine Katastrophe aufhalten

WERBUNG

Bienen sind ja wirklich bienenfleißig: Die jährliche Bestäubungsleistung der Insekten etwa wird allein in Deutschland auf zwei bis vier Milliarden Euro geschätzt, weltweit sind es ein paar hundert Milliarden Euro, so der Biologe Volker Mosbrugger, Generaldirektor des Forschungsinstituts und des Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt am Main.

In Budapest haben sich jetzt die europäischen Imker zur Vereinigung für europäische Bienen zusammengeschlossen, ein Bienensiegel soll künftig für Qualität stehen.

Ungarns Landwirtschaftsminister Dr. István Nagy mahnte die Europäische Kommission, den Niedergang der heimischen Bienen zu stoppen - und den Import von gefälschtem Honig von schlechter Qualität aus China.

Dr. István Nagy, Ungarns Landwirtschaftsminister:

„Seit 2004 sind 22.000 neue Chemikalien in der EU rausgekommen und zugelassen worden. Das ist eine solche Belastung für die Umwelt, dass wilde Bestäuber wie Hummeln das nicht aushalten. Und gezüchtete Honigbienen können nicht alle Arten ersetzen. Es ist eine alarmierende Gefahr.”

Die Imker in Ungarn spüren diese Gefahr. Obwohl Bienen die Ernte um ein Drittel steigern können, geben die Landwirte nicht mehr für Chemikalien aus, die für Insekten nicht schädlich sind. István Sáros hat mehrere Bienenstöcke in der Nähe von Budapest. Geld verdienen könne er damit nicht, so wie die Lage heute ist... also als Hobby.

„Letztes Jahr machte ein Bienenvolk 40 Kilo Honig, in nur einem Jahr ging die Produktion auf 25 Kilo runter, nur wegen des schlechten Wetters und der Chemikalien. Eine Lösung ist nicht in Sicht.”

NUR NOCH HALB SO VIELE BIENEN IN EUROPA

In den vergangenen zwanzig Jahren ist mehr als die Hälfte der natürlichen Insektenpopulation in Europa verschwunden. Und es geht weiter: Der Rückgang der Insekten hat die Wildvogelpopulationen dramatisch reduziert, und auch die Wildflora leidet. Ohne Honigbienen und europäische Imker wären die Umweltschäden noch viel größer und die wirtschaftlichen Schäden unkalkulierbar. Die Bienen werden für drei Viertel der Nahrungsmittelproduktion gebraucht.

Zoltán Siposhegyi, Euronews:

„Bienen sind in ganz Europa bedroht. Agrochemikalien sind ein Risiko, aber auch der Klimawandel. Und wenn sie nicht mehr bestäuben, kann dies für die ganze Landwirtschaft tragisch ausgehen.“

Zoltán Siposhegyi, su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

EU-Parlament will besseren Schutz von Bienen

Auch in Osteuropa sterben die Bienen

265 Milliarden pro Jahr: Warum Bienen so wichtig sind