Frankreichs Politik will Werbung für "Black Friday" verbieten

Kaufen, kaufen, kaufen - am "Black Friday" lockt vor allem die Kleidungsindustrie mit Angeboten.
Kaufen, kaufen, kaufen - am "Black Friday" lockt vor allem die Kleidungsindustrie mit Angeboten. Copyright Reuters
Copyright Reuters
Von Lauren Chadwick
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Im französischen Parlament wurde ein Änderungsantrag verabschiedet der sich gegen den "Überkonsum" und die "katastrophale Umweltbilanz" des internationalen Einkauftstages wendet.

Zu viel Konsum?

WERBUNG

Das französische Parlament hat im Ausschuss einen Änderungsantrag verabschiedet, der darauf abzielt, Werbekampagnen für den "Black Friday", an dem viele Geschäfte ihre Produkte billiger verkaufen, zu verbieten.

Die Novelle des französischen "Anti-Abfallgesetzes" verurteilt "Überkonsum" und kritisiert eine "katastrophale Umweltbilanz" des Einkaufstages.

"Black Friday ist eine riesige glorreiche Operation des Konsumismus, der 2013 aus den USA importiert wurde und der auf dem Werbewert des Überkonsums basiert", heißt es in der Zusammenfassung des Änderungsantrags.

In den USA fällt der "Black Friday" auf den Freitag nach dem donnerstäglichen Thanksgiving-Fest und gilt als Beginn der Weihnachtskaufssaison. Geschäfte geben oft große Rabatte, vielfach über den Freitag hinaus, die Werbekampagne hat sich inzwischen weltweit verbreitet.

In Frankreich gibt es jährlich zwei Schlussverkaufsperioden, die vom Gesetz auf je sechs Wochen im Winter und im Sommer festgelegt sind.

"Verbraucher werden in die Irre geführt"

Die Änderung besagt, dass die Werbung für den "Black Friday" es so aussehen lässt, als ob die Verbraucher "von einer Preissenkung profitiert, die mit den durch das Gesetz definierten Verkäufen vergleichbar ist" - das tun sie aber nicht.

Matthieu Orphelin, französischer Abgeordneter in der Nationalversammlung, tweetet, dass der Änderungsantrag von einer "großen Mehrheit angenommen wurde, um die missbräuchlichen Praktiken von #BlackFriday zu bekämpfen".

"Stoppen Sie den übermäßigen Konsum und die Kommunikation, die die Verbraucher in die Irre führt", fügte er hinzu.

Der Änderungsantrag wurde von der ehemaligen Umweltministerin Delphine Batho eingebracht und vom Ausschuss für nachhaltige Entwicklung verabschiedet.

Eine Initiative, die in Frankreich Unterstützung finden könnte

Ein französisches Schuhunternehmen sagte diesen Monat, dass es mindestens 600 französische Geschäfte und Marken angeworben habe, um "Black Friday" zu boykottieren und ein Kollektiv zu schaffen, das sie "Make Friday Green Again" (Macht den Freitag wieder grün) nennen.

Nach der Verabschiedung des Änderungsantrags am Montagabend wird er nun vom französischen Unterhaus, der Nationalversammlung, geprüft.

Das bedeutet, dass es die diesjährige "Black Friday"-Werbung nicht beeinflussen wird, es könnte sich aber auf die kommenden Jahre auswirken.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Weltweit Proteste gegen Black Friday

Cyber-Monday: 60 Prozent der EU-Bürger kaufen online ein

Alle Jahre wieder: Wie werde ich meinen Weihnachtsbaum wieder los?