E-Scooter – das „neue iPhone“ im rechtsfreien Raum?

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Von Beatrix Asboth, su
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E-Roller sind nicht zu bremsen: 2020 sollen weltweit geschätzt rund 50 Millionen elektrisch betriebene Roller und Fahrräder dazukommen. Hersteller hoffen auf ein Massenphänomen wie beim iPhone - Städte schwanken zwischen erhoffter Abgas-Entlastung und Angst vor Chaos und Unfällen. Beispiel Budapest

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E-Roller sind offenbar nicht zu bremsen: Dutzende Millionen kommen jedes Jahr rund um den Globus neu auf die Straßen, 2020 sollen geschätzt rund 50 Millionen elektrisch betriebene Roller und Fahrräder dazukommen. Hersteller hoffen auf ein Massenphänomen wie beim iPhone (1,5 Milliarden verkaufte Geräte 2008-2018) – Städte schwanken zwischen erhoffter Abgas-Entlastung und Angst vor Chaos und Unfällen.

Beispiel Budapest: Hier sind ab dem 5. Dezember Roller und E-Roller auf dem Platz vor dem ungarischen Parlament verboten. Nach dem novellierten Gesetz zum Schutz des kulturellen Erbes heißt das: Elektrorollstühle ja, Fahrräder auch – aber auf dem Fahrradweg.

Die Nationale Denkmalkommission begründete die Gesetzesänderung mit der großen Zahl von Fußgängern und Touristen, deren Sicherheit nur durch die Begrenzung des Einsatzes gefährlicher Fahrzeuge, einschließlich E-Scooter, gewährleistet werden könne.

Beatrix Asboth, Euronews:

„Auf dem Kossuth-Platz können ab sofort nur noch Kinder rollerfahren. Auf den Straßen der Innenstadt von Budapest kann man immer noch Roller oder Elektroroller benutzen, obwohl es viele Konflikte um E-Roller gibt, weil viele sie als gefährliches Transportmittel betrachten.“

Das Chaos ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass es sehr schwierig ist, E-Scooter bestimmten Transportkategorien zuzuordnen. Manche schaffen bis zu 40 km/Std, und einige rollen damit auf dem Bürgersteig, andere auf Fahrradwegen und ein paar schlängeln sich zwischen Autos auf der Straße herum.

"GESETZESLAGE AKTUALISIEREN"

Sandor Toth, Stadtentwickler (Downtown-Lipottown Citydeveloping Ltd):

„Auf den Straßen von Budapest sind neue Transportmittel aufgetaucht, die in der Straßenverkehrsordnung nicht eindeutig eingeordnet werden. Wir wissen also nicht, wo wir sie hinschicken sollen. Zunächst muss also die Gesetzeslage aktualisiert werden. Wenn wir uns ihre Motoren ansehen, sehen wir große Leistungs-Unterschiede, einige können langsam sein wie Fußgänger, andere gehen eher als Fahrzeuge durch."

Unternehmen werben für den E-Scooter als umweltfreundliches Transportmittel, in Budapest werden sie meist von Touristen gemietet.

Ein Besucher aus der Türkei:

„Eigentlich benutze ich die Dinger in meinem Land, aber da ist es schwer, wegen der Staus in Istanbul. In Budapest kommt man mit einem E-Roller sehr gut weiter.“

Klare Regeln für den Einsatz von Elektrorollern – eine harte Nuss. Einige sind zu schnell, um auf Bürgersteigen zu fahren, aber zu langsam für die Straße. Und die Zeit drängt: Sie werden rasch mehr und in Städten wie London oder Paris sind schon schwere Unfälle passiert – zum Teil tödliche Unfälle.

Beatrix Asboth, su

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