Massive Proteste und Streiks in Frankreich legen öffentliches Leben lahm

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Von Euronews mit dpa, AP
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In Frankreich sind Hunderttausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straße gegangen. Die Proteste und Streiks sollen mancherorts in den kommenden Tagen weitergehen.

Macron und Gewerkschaften zeigen sich entschlossen

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Frankreich protestiert. Landesweit sind Hunderttausende auf die Straßen gegangen, um ihren Unmut über die geplante Rentenreform der Regierung auszudrücken. Präsident Emmanuel Macron ist entschlossen, sein Vorhaben umzusetzen. Doch auch die Gewerkschaften sind entschlossen, dagegenzuhalten.

AP Photo/Thibault Camus
Streikende in ParisAP Photo/Thibault Camus

Philippe Martinez, Generalsekretär der Gewerkschaft CGT, sagte: "Die Regierung versucht, uns zu spalten, indem sie die stigmatisiert, die sie als "privilegiert" bezeichnet. Die Antwort hat sie jetzt auf den Straßen. Der private und öffentliche Sektor sind hier. Rentner sind hier, ebenso junge Menschen. Wir sind alle von diesem schlechten Vorschlag betroffen. Und wir sind alle hier, um zu sagen, dass wir das nicht wollen."

Die Proteste in Paris, Lyon, Marseille und vielen anderen Städten sind die größten dieser Art seit Jahren. In Paris kam es zu Ausschreitungen. 

"Ich mache mir große Sorgen um die Zukunft. Ich fürchte, dass das Rentensystem verschwinden wird", so ein Demonstrant.

AP Photo/Daniel Cole
Streikende Bahnmitarbeiter in MarseilleAP Photo/Daniel ColeDaniel Cole

Verständnis und Frust bei Pendlern

Die Gewerkschaften hatten zu Streiks in vielen Branchen aufgerufen. Im Nah- und Fernverkehr geht teils fast gar nichts mehr. Ein Pendlerin sagte: "Ich verstehe den Streik, aber uns Pendler trifft es eben besonders, und ich weiß nicht, ob man uns so wirklich dazu bringt, mit den Streikenden zu sympathisieren."

Schon seit langem hatten die Gewerkschaften die Streiks und Proteste angekündigt. Die Regierung sagt, sie sei vorbereitet gewesen.

Jean-Baptiste Djebbari, Staatssekretär für Verkehr, sagte: "Ich bin nicht überrascht. Ich habe schon vor anderthalb Monaten gesagt, dass der Streik am 5. Dezember groß ausfallen würde. Und so war es. Die Regierung ist darauf vorbereitet und steht seit zwei Wochen mit den Gewerkschaften in ständigem Kontakt."

Proteste gehen weiter

Stellenweise blockierten Demonstranten Autobahnen und Raffinerien. Auch Schulen und Krankenhäuser waren betroffen. Viele Operationen wurden gestrichen. In den kommenden Tagen soll vielerorts noch weitergestreikt werden, wodurch es unter anderem im Zug- und Flugverkehr wieder zu massiven Einschränkungen kommt.

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