Insel der Alpakas, Schweine und Viren

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Von Euronews
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Auf einer Insel in Deutschland steht ein Hochsicherheitslabor. Dort werden gefährliche Krankheitserreger erforscht.

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Auf den ersten Blick ist es ist eine Idylle auf Riems, einer kleinen Ostseeinsel nahe Rügen. Draußen weiden Alpakas unter Bäumen, in einem Gehege tollt ein junges Wildschwein herum. Doch die Tiere dienen einem ganz unromantischen Zweck: An ihnen werden gefährliche Krankheitserreger erforscht. Willkommen im Friedrich-Loeffler-Institut, Deutschlands Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

In jüngster Zeit ist es die Afrikanische Schweinepest, die die Wissenschaftler beschäftigt. Die Seuche ist inzwischen auch in Osteuropa ausgebrochen. Menschliches Handeln könnte sie weiter verbreiten.

"Menschliches Handeln heißt, dass Leute Fleischprodukte, die von infizierten Schweinen stammen, aus Gebieten, in denen die Afrikanische Schweinepest vorkommt, mitnehmen und sie unsachgemäß entsorgen." Ein unachtsam weggeworfenes Wurstbrot, in dem der Erreger vorhanden ist, kann als Vektor dienen, als Übertragungsmedium der Krankheit auch nach Westeuropa. Auch Grenzzäune gegen Schweinepest, wie sie beispielsweise Dänemarkt gebaut hat, helfen hier nur bedingt weiter.

Die Diagnose sei nicht mehr das Problem, betonen die Wissenschaftler. Vielmehr geht es jetzt darum, einen Impfstoff zu entwickeln. Damit würden dann wohl auch die Tierversuche auf Riems überflüssig werden.

Seit mehr als 100 Jahren wird auf der Insel geforscht. Damals wurde die Hochsicherheitsstation eingerichtet, nachdem der Begründer der Virologie, Friedrich Loeffler, mit seinen Forschungen immer wieder für Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche verantwortlich gemacht wurde. Die Forschungsstation überstand die Nazi-Herrschaft und die DDR. Herausforderungen gibt es auch in Zukunft genug, denn Tierseuchen kennen in der globalisierten Welt keine Grenzen.

Weitere Informationen

Die Geschichte des Friedrich-Loeffler-Instituts

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