Schweizer in syrischer Haft: „Nicht jeder hier ist ein Terrorist“

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Schätzungen zufolge sitzen 2500 Männer aus westlichen Ländern in syrischen Gefängnissen ein, viele von ihnen sind oder waren Anhänger der Miliz Islamischer Staat.

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Dutzende Männer auf kleinstem Raum: Die Gefängnisse im Nordosten Syriens sind überfüllt, Tausende Mitglieder und Anhänger der Miliz Islamischer Staat sitzen in den von kurdischen Kräften bewachten Anstalten ein - Schätzungen zufolge auch 2500 Männer aus westlichen Ländern. Der 25 Jahre alte Schweizer Daniel D. arbeitete in seiner Heimat als Maurer. Unter dem Kampfnamen Abu llias al Swisri schloss sich der Genfer den Dschihadisten an.

„Ich habe niemanden umgebracht, weder in Europa noch hier", sagt er. Ich bedauere nichts, ich bin verheiratet. Nicht jeder hier ist ein Terrorist.“

„Das Problem ist, dass das jeder sagt", so die Reporterin.

„Das kann man nicht belegen", erwidert der Schweizer. „Ich will nur nach Hause, aber die Schweiz nimmt mich nicht auf, obwohl sie das Land der Menschenrechte ist", sagt er.

Wie der Schweizer war auch der Däne Kasper M. vor seiner Abreise in den Nahen Osten als Handwerker tätig. Die Anschläge des IS in Europa sind für ihn lediglich Vergeltungsmaßnahmen.

„So ist das im Krieg“, sagt der Däne. „Die IS-Miliz wurde bombardiert: Viele Familien, viele Frauen, also hat Sie dasselbe getan. Sie wollen nicht, dass wir zurückkommen, vielleicht haben Sie keine andere Wahl. (...) Es gibt keine andere Lösung, als uns dauerhaft hier zu lassen. Hier im Gefängnis sind Tausende, die einer Gruppe angehört haben. Wenn die rauskommen, schließen sie sich vielleicht wieder zu einer Gruppe zusammen“, so Kasper M.

Teils seit neun Monaten sitzen die Männer in diesem Gefängnis hinter Schloss und Riegel - wie viele Monate oder Jahre hinzukommen, vermag derzeit niemand zu sagen.

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