Bei OP in Brand gesetzt: Patientin in Rumänien erliegt Verletzungen

Floreasca Krankenhaus, Bukarest, Rumänien
Floreasca Krankenhaus, Bukarest, Rumänien Copyright Wikimedia/Pixi
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Von Alice TideyAlexandra Leistner
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Ein tragischer Unfall in Rumänien: Eine 66-jährige Frau ist eine Woche nach einer dramatisch verlaufenen Operation an der Bauchspeicheldrüse gestorben. Ein elektrisches Skalpell war mit Desinfektionsmittel in Kontakt gekommen und hatte die Patientin in Brand gesetzt.

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In Rumänien ist eine Frau gestorben, nachdem sie bei einer Operation in Brand gesetzt wurde. Das hat das Gesundheitsministerium des Landes mitgeteilt.

Die 66-jährige Frau war am 22. Dezember wegen Krebs an der Bauchspeicheldrüse operiert worden. Dabei nutzten die Chirurgen ein elektrisches Skalpell, das in Kontakt mit einem brennbaren Desinfektionsmittel kam und die Patientin in Flammen setzte, wie der Regionalabgeordnete Emanuel Ungureanu vom medizinischen Personal erfuhr und auf Facebook veröffentlichte.

Eine Krankenschwester schüttete einen Eimer Wasser über die Patientin, die dennoch Verbrennungen an 40% ihres Körpers erlitt und eine Woche später den Verletzungen erlag.

Ungureanu reichte am Montag eine Strafanzeige gegen das Bukarester Floreaca Krankenhaus ein, in dem die Operation durchgeführt wurde.

"Die Wahrheit muss ans Licht kommen und das medizinische Personal in Rumänien muss im Detail wissen, was schief gelaufen ist, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederholt", sagte er.

Das Gesundheitsministerium sprach von einem "ernsten Fall, einem bedauerlichen Ereignis, das im Krankenhaus nicht passieren sollte".

Die Behörden leiteten schon vor dem Tod der Patientin am 27. Dezember eine Untersuchung ein und sagten in einer Erklärung, dass ein Team von Spezialisten das Krankenhauspersonal befragen werde.

Gesundheitsminister Victor Costache besuchte das Krankenhaus und sprach mit der Familie der verstorbenen Frau.

"Wir werden keine Gnade mit denen haben, die Unrecht getan haben", hieß es in der Erklärung des Gesundheitsministeriums.

Die Haltung der beteiligten Chirurgen wurde als "unerwartet" bezeichnet. "Sie weigern sich, mit den Ermittlern des Gesundheitsministeriums und der Bukarester Gesundheitsbehörde zusammenzuarbeiten".

Rumänien gab im Jahr 2016 nur fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Gesundheitsversorgung aus. Das ist nach offiziellen Angaben von Eurostat der niedrigste Wert aller EU-Mitgliedstaaten.

Das osteuropäische Land hatte den höchsten Anteil an vermeidbaren Todesfällen im medizinischen Bereich im Jahr 2015.

Das Floreasca Hospital ist auf medizinische Notfälle spezialisiert.

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