Keine verschärften Klimaziele: Australien setzt weiter auf Kohle

Keine verschärften Klimaziele: Australien setzt weiter auf Kohle
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Von Euronews mit dpa, AP
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Verheerende Buschfeuer in Australien: Ministerpräsident Scott Morrison versucht weiter, seine Klimapolitik zu rechtfertigen.

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Tausende Menschen sind im Südosten Australiens auf der Flucht vor den gewaltigen Buschbränden. Die Kleinstadt Mallacoota an der Küste des Bundesstaats Victoria ist aufgrund der Feuer seit Tagen abgeschnitten. Bewohner und Touristen brachten sich am Strand in Sicherheit. Viele von ihnen wurden von der Marine gerettet. Die Rauchwolken ziehen über die Tasmanische See bis ins Tausende Kilometer entfernte Neuseeland. Aschepartikel haben die Gletscher dort braun eingefärbt.

Der Druck auf Australiens Ministerpräsident Scott Morrison wächst. Der 51-Jährige ist ein Kohle-Verfechter. Er bleibt vehement bei seinem Kurs, an der Klimapolitik Australiens nichts ändern zu wollen. Das dürfte auch an der langen Geschichte des Bergbaus und der damit verbundenen starken Lobby liegen. Australien ist der weltweit größte Kohleexporteur. Die wirtschaftlichen Interessen sind enorm - Kohle bringt Kohle.

Unterdessen zieht Morrison weiter durch das Land und dankt den Helfern für ihren Einsatz im Kampf gegen das Feuer.

"Es ist unglaublich wichtig, dass die Leute jetzt an sichere Orte kommen", sagt er. "Denn in etwa 24 Stunden oder noch weniger wird die Situation noch weitaus gefährlicher sein. Und wenn Menschen versuchen, sich unter diesen Umständen in Sicherheit zu bringen, setzen sie sich selbst und möglicherweise auch andere einer großen Gefahr aus. Die Evakuierung ist heute also extrem wichtig und hat höchste Priorität."

In der Bevölkerung schlägt die Hilflosigkeit zusehends in Wut um. Bei einem Ortstermin in Cobargo in New South Wales wurde Morrison wüst beschimpft.

Die Feuersaison in Australien begann im Oktober statt wie üblich im Dezember - und das mit großer Wucht.

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