Rechtsextremer Protest am WDR und Kampagne gegen Rundfunkgebühr

Rechtsextremer Protest am WDR und Kampagne gegen Rundfunkgebühr
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Von Kirsten Ripper mit Twitter
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Nach der Polemik um das Lied mit der Oma als Umweltsau vom WDR gibt es eine rechte Kampagne gegen die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

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An diesem Sonntag hat die rechtsextreme identitäre Bewegung am WDR-Gebäude in Köln ein Banner angebracht, auf dem stand "WDRliche Medienhetze stoppen! GEZ sabotieren". Die Polizei hat eigenen Angaben zufolge fünf Männer im Alter zwischen 20 und 33 Jahren gestellt, gegen sie wird wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie Hausfriedensbruchs ermittelt.

Schon am Samstag hatte es in Köln laut Polizeiberichten bei mehreren Demonstrationen Auseinandersetzungen gegeben. Es demonstrierten rechte Gruppen und AfD-Anhänger gegen den WDR sowie Gegendemonstranten u.a. von Köln gegen Rechts. Vertreter des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV), der WDR-VERDI-Betriebsgruppe sowie mehrere freie Journalisteninnen des WDR kritisierten laut Köln gegen Rechts "das Einknicken des WDR-Intendanten vor dem rechten Shitstorm" nach dem sogenannten #Omagate.

Nach tagelangen Diskussionen um ein Kinderlied mit dem Titel "Meine Oma ist 'ne Umweltsau", für das sich WDR-Intendant Tom Buhrow entschuldigt hat und das von den Plattformen des Senders gelöscht wurde, tobt im Internet nun eine von der AfD befeuerte Kampagne gegen die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland.

Nicht nur AfD-PolitikerInnen wie Alice Weidel beteiligen sich daran, auch der abgesetzte Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wettert auf Twitter gegen den WDR, weil der Sender Kommunikationsberater engagiert hat. Diese sollen laut WELT AM SONNTAG mit der Krisenkommunikation zu 2021 wahrscheinlich höheren Rundfunkgebühren betraut werden.

Alice Weidel fordert gar keine "Schrumpfkur" für die öffentlich-rechtlichen Sender sowie die Entlassung des WDR-Intendanten.

Dabei teilen viele einen Artikel der Schweizer NZZ zum WDR. In der Schweiz hat sich die Mehrheit der Wähler im März 2018 für die Beibehaltung der Rundfunkgebühren ausgesprochen, dabei liegen dort die Gebühren deutlich über denen in Deutschland.

Eine Übersicht über die Rundfunkgebühren in Europa finden Sie hier.

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