Spanien: Designierter Ministerpräsident Sanchez verliert erste Abstimmung zur Bestätigung als Regierungschef. Dienstag wird erneut abgestimmt.
In Spanien hat der geschäftsführende Ministerpräsident Pedro Sanchez die erste Abstimmung zur Wahl zum Regierungschef verloren. Von 349 abgegebenen Stimmen erhielt er 166, für eine absolute Mehrheit hätte er 176 gebraucht.
Wie erwartet wird damit am Dienstag eine zweite Abstimmung stattfinden. Dann reicht Sanchez eine einfache Mehrheit, die er wahrscheinlich erreichen wird. Der Sozialist hatte nach zwei Neuwahlen 2019 eine Koalitionsvereinbarung mit dem Linksbündnis Unidas Podemos geschlossen. Es wäre das erste Mal seit Wiedereinführung der Demokratie 1975, das Spanien von einer Koalition reagiert wird.
Neben den Stimmen von Unidas Podemos kann Sanchez mit der Unterstützung mehrerer kleinerer Parteien und den katalanischen Separatisten rechnen, die sich enthalten wollen - eine Übereinkunft die von den rechten Parteien als "Staatsstreich" und Verfassungsbruch kritisiert wird.
Sanchez' Vereinbarung mit der katalanischen ERC-Partei sieht Verhandlungen zwischen der Zentralregierung und der abtrünnigen Führung in Katalonien vor. Barcelona hatte 2017 gegen den Willen der damaligen konservativen Regierung in Madrid ein Unabhängigkeitsreferendum durchgeführt.