Eastmed-Pipeline: Kampf um das Erdgas im östlichen Mittelmeer

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Im Mittelmeer-Gasstreit scheint eine Einigung in weiter Ferne.

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Die Spannungen um die Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer nehmen zu. In der zyprischen Hauptstadt Nikosia hat die Regierung bereits Förderverträge mit großen Energieunternehmen geschlossen. Doch auch die Türkei erhebt Anspruch auf die Erdgasreserven und führte ihrerseits Erkundungsbohrungen durch.

Im November definierten Ankara und die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung Libyens die internationalen Seegrenzen neu - zugunsten der Türkei. Wenige Wochen später unterzeichneten Griechenland, Zypern und Israel ein Grundsatzabkommen für den geplanten Bau der Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed.

"Pipeline nicht wettbewerbsfähig"

"Es scheint, dass Eastmed im Vergleich zur russischem Pipeline nicht wettbewerbsfähig wäre wegen der geringen Kapazität", so Konstantinos Filis, Leiter des Instituts für Internationale Beziehungen an der Pantion-Universität in Athen. "Die Türkei hat ernstzunehmende Einwände, ist aber nicht in der Lage, dieses Projekt zu untergraben, weil es sowohl von der Europäischen Union als auch von den USA unterstützt wird."

Dr. Ahmet Sözen ist Lehrbeauftragter für Politik an der Ostmediterranen Universität in Famagusta. Die Stadt liegt im von der Türkei kontrollierten Nordzypern. Sözen erklärt:

"Das ist eine 2.000 Kilometer lange Pipeline, die nicht profitabel ist. Die grundlegende Absicht ist, damit Vergeltung für das türkische Handeln in der Region zu üben. Das ist die Hauptmotivation, warum dieser Eastmed-Pipeline-Deal auf politischer Ebene grünjes Licht bekommt."

Neue Gespräche

US-Präsident Donald Trump steht im Gasstreit klar auf der Seite Griechenlands, Zyperns und Israels.

Der frühere griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou sagt:

"Die Energieangelegenheiten des östlichen Mittelmeerraums können entweder Anlass für eine friedliche Zusammenarbeit und Wachstum sein oder sie sind der Zankapfel und führen zu neuen Konflikten in der Region."

Vor diesem Hintergrund treffen sich der griechische Premier Kiriakos Mitsotakis und US-Präsident Donald Trump am Mittwoch im Weißen Haus. Gleichzeitig besucht Kreml-Chef Wladimir Putin den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

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