Streit um Räumung: Skigebiet in Kalabrien schließt "wegen Schnee"

Ein Winterparadies muss schließen. Der Grund: Zu viel Schnee.
Ein Winterparadies muss schließen. Der Grund: Zu viel Schnee. Copyright Facebook Centro Fondo Carlomagno
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Von Lillo Montalto Monella
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Ein Paradies für Langläufer in Süditalien, doch während der Feiertage war das Gebiet auf dem Sila-Gebirgsmassiv von der Außenwelt abgeschnitten.

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Ein Skigebiet in Kalabrien hat nach der Schließung wegen unerwartet heftigem Schneefall wieder geöffnet. Was sich anhört wie ein Paradox, ist in Centro Fondo Carolomagno, dem südlichsten Langlauf-Paradies Europas, tatsächlich passiert.

Während der Feiertage zum Jahresende war die Zufahrt zu dem Gebiet im Sila-Gebirgsmassiv von riesigen Schneemassen blockiert. Grund dafür war ein Kommunikationsproblem zwischen den dort angrenzenden Gemeinden. San Giovanni in Fiore, Casali del Manco und die Provinz Cosenza hatten sich in den vergangenen Jahren um die Räumung der Straße gekümmert.

Nach Recherchen der Tageszeitung Il Giornale wurde ein runder Tisch zwischen Verantwortlichen der Gemeinden einberufen, um "so schnell wie möglich eine Lösung zu finden" und das Skigebiet den Urlaubern wieder zugänglich zu machen.

Bürokratischer Krieg zwischen den Gemeinden

Auf Facebook hatte der Manager der Runde, Paolo Spina, einen Beitrag geteilt, in dem das Missverständnis als "ewigen bürokratischen Krieg" in Verbindung mit "politisch-administrativer Blindheit" bezeichnet wurde.

"Es war nicht klar, wessen Zuständigkeit es war und deshalb hatten sie die Straße nicht aufgeräumt", bestätigte Spina gegenüber Euronews. Der Bezirk arbeitet vor allem an Wochenenden und Feiertagen. "Das ist das erste Mal, dass es an diesen drei Urlaubstagen passiert", fügt er hinzu. "Aber jetzt haben sie sich geeinigt und der Weg ist wieder offen."

Tausende Touristen seien von der Schließung betroffen gewesen, hieß es in dem Facebook-Eintrag.

SCONFORTANTE! Chiuso ....per neve il Centro per sci da fondo di “Carlomagno”!! Nessuno ha liberato la strada di accesso!...

Publiée par Franco Laratta sur Lundi 6 janvier 2020

Giuseppe Belcastro, der erste Bürger von San Giovanni in Fiore, teilt Euronews mit, dass die Provinz, die in den letzten 30 Jahren für die Reinigung und Instandhaltung des Zugangsstraßenabschnitts zuständig war, "nach dem Delrio-Gesetz nach und nach inhaltlich entleert wurde. Jetzt haben die Provinzen weder Männer noch Mittel und haben wirtschaftliche Schwierigkeiten, die Provinzstraßen offen zu halten".

Und so "wird von nun an jeder seinen Teil beitragen, jeder wird seine eigene Strecke reinigen: wir, die Gemeinde Casali del Manco und die Provinz Cosenza", schließt der Bürgermeister.

Nicht weit entfernt wird die Wiedereröffnung der modernen Skilifte von Lorica erwartet, die durch eine lange juristische Affäre blockiert war.

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