Hoffnung auf Heilung: Alzheimer-Mäuse im Forschungslabyrinth

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Bei der Studie wird die Orientierungsfähigkeit der Tiere in einer Art Labyrinth getestet, schnell werden Verhaltensauffälligkeiten deutlich.

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Mit dem Älterwerden der Bevölkerung steigt auch die Zahl der Menschen, die an Alzheimer leiden, einer Krankheit, die durch Absterben der Nervenzellen im Gehirn zu Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit führt.

In einem neu errichteten Forschungslabor am Karolinska-Institut in Stockholm wird mithilfe von sogenannten Alzheimer-Mäusen nach einem Heilungsansatz geforscht. Dabei handelt es sich um genetisch veränderte Mäuse, die Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn entwickeln, diese gelten als Auslöser für die Krankheit.

Mit spezifischen Verhaltenstests wird das Erinnerungsvermögen beziehungsweise dessen Abnahme getestet und messbar gemacht, erklärt Projektleiter Per Nilsson. Auf diese Weise könne man Wege zur Verbesserung mit neuen Behandlungsmethoden testen.

Parallelen zu Alzheimer-Patienten

Bei der Studie wird die Orientierungsfähigkeit der Tiere in einer Art Labyrinth getestet, schnell werden Verhaltensauffälligkeiten deutlich. Die die Alzheimer-Maus wagt sich auf gefährlich Schrägen, die gesunde Artgenossen meiden würden.

Per Nilsson: "Hier sehen wir eine Parallele zu menschlichen Alzheimer-Patienten mit einer verminderten Fähigkeit, das Risiko ihres Verhaltens einzuschätzen. Und das kann zu gefährlichen Situationen führen, zum Beispiel im Verkehr.

Sobald wir die Alzheimer-Mäuse verstehen, wird der nächste Schritt darin bestehen, uns auf verschiedene Proteine zu konzentrieren, die an der Krankheit beteiligt sein könnten, und vielleicht Moleküle zu entwickeln, die auf diese Proteine abzielen und dadurch die Gedächtnisleistung steigern - was schließlich zu einem neuen Medikament führen könnte".

In Tierexperimenten ist die Alzheimer-Demenz bereits heilbar. Alle bisherigen Versuche waren jedoch nicht von der Maus auf den Menschen übertragbar. Das wollen Nilsson und sein Team ändern. Er glaube fest daran, sagt Nilsson, das sei der Motor, der ihn und alle anderen Alzheimer-Forscher antreibe.

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