Sturm aufs Rathaus: Ägäis-Insulaner gehen auf die Barrikaden

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Von Euronews mit dpa
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Bei einem Besuch des stellvertretenden griechischen Arbeitsministers haben Bewohner von Chios versucht, gewaltsam in das Rathaus der Inselhauptstadt einzudringen.

Die Lage auf Inseln in der nördlichen Ägäis spitzt sich teiliweise zu: Außer sich vor Wut haben Bewohner von Chios versucht, in das Rathaus der Inselhauptstadt einzudringen.

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Anlass war der Besuch des stellvertretenden griechischen Arbeitsministers Notis Mitarakis. Von ihm verlangen die Inselbewohner Maßnahmen zur Verlegung der über 6.000 Migranten und Flüchtlinge. Denn ausgelegt sind die Einrichtungen auf der Insel für maximal 1.300 Schutzsuchende.

Noch dramatischer ist die Lage auf Lesbos, wo für über 21.000 Menschen nur 4.600 Schlafplätze zur Verfügung stehen. Und auf Samos gibt es für 7.600 Schutzsuchende nur knapp tausend Betten.

Großdemonstrationen gegen diese Zustände sind auf den Inseln für kommenden Mittwoch und Donnerstag geplant.

Costas Moutzouris, der Regionalgouverneur der Nordägäis, sagte im Euronews-Interview: "Mittwochmittag gibt es offene Kundgebungen in Mytilene, Vathi auf Samos und Chios. Dazu gehören auch andere Aktionen. Ratsmitglieder werden nach Athen reisen und mit der Übergabe von Resolutionen an Minister und, wenn möglich, an den Regierungschef zu protestieren. Die Anwaltskammer hat sich verpflichtet, gegen die Vorfälle und die zu beobachtende Gleichgültigkeit juristisch vorzugehen. Denn im Moment herrscht völlige Gleichgültigkeit".

"Plünderungen in Häusern und auf dem Land"

Der Bürgermeister von Samos, Giorgos Stanzos, erklärt, was auf der Insel passiert und warum es zu drastischen Reaktionen der Insulaner kommt: "Wir haben Plünderungen in den Häusern und auf dem Land. Europa muss seine Interessen wahren, es sei denn, es fühlt sich in seinen Sesseln und Sofas sehr wohl und lässt uns mit der griechischen Regierung allein, um die ganze Angelegenheit zu regeln".

Der stellvertretende Arbeitsminister und Parlamentsabgeordnete für die Insel Chios, Notis Mitarakis, sagte, dass die bestehenden Strukturen auf Chios eine ordnungsgemäße Umsetzung des neuen Asylgesetzes nicht zulassen

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