Noch immer keine Regierung im Libanon: Demonstranten verlieren Geduld

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Copyright AP Photo/Bilal Hussein
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Von Oscar ValeroEuronews
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Das Land steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit dem Bürgerkrieg.

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Im Libanon beklagen Demonstranten und Amnesty International die Gewalt der Sicherheitskräfte bei den Protesten gegen die Regierung. In den vergangenen Tagen wurden mehr als 100 Menschen festgenommen - die meisten kamen inzwischen wieder frei.

Eine junge Demonstrantin erklärt: "Wir sind heute hier, weil wir schnell eine unabhängige Regierung brauchen, die von keiner politischen Partei abhängig ist, sondern aus Experten besteht, aus Leuten, die in dem Bereich, für den sie zuständig sind, Erfahrung haben. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren."

Am Dienstag war es bei den Demonstrationen zu Ausschreitungen gekommen. Mehrere Bankgebäude wurden angegriffen.

Der Chef für die Innere Sicherheit des Libanon entschuldigte sich bei Pressevertreten für die exzessive Gewalt seiner Einheiten in Beirut. "Ich möchte mich bei Medien, Reportern und Fotografen entschuldigen für das, was sich um das Al-Helo-Polizeirevier herum abgespielt hat."

Dem nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri im Dezember eingesetzten ehemaligen Bildungsminister Hassan Diab ist es bisher nicht gelungen, eine Regierung zu bilden. Einige Medien gehen davon aus, dass selbst, wenn es Diab gelingt, ein Kabinett auf die Beine zu stellen, dieses kaum etwas ändern würde. Er gilt als Vertreter der Hisbollah - und ist auch deshalb umstritten. 

Gleichzeitig erleben die Libanesen die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Ende des Bürgerkriegs 1990.

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