Nach 4 Jahrzehnten: Gemälde aus legendärem DDR-Kunstraub zurück

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Von Euronews mit dpa
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Der "Gothaer Kunstraub" sorgte Ende 1970er-Jahre für Schlagzeilen. Die damals gestohlenen Bilder sind nun wieder da. Damit gerechnet hatte niemand.

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Er gilt als spektakulärster Kunstraub in der Geschichte der DDR: Fünf Gemälde, die vor gut 40 Jahren in Gotha gestohlen wurden, sind wieder aufgetaucht. 

Es handelt sich um Werke deutscher und niederländischer Maler. Laut Gutachtern stammen sie von Hans Holbein dem Älteren, Frans Hals, vom Rembrandt-Schüler Ferdinand Bol und einem unbekannten Maler nach Anthonis van Dyck. Ein weiteres Bild wird der Werkstatt Jan Brueghel des Älteren zugeschrieben.

Versicherungswert in Millionenhöhe

Der aktuelle Versicherungswert der Altmeistergemälde wird auf rund vier Millionen Euro veranschlagt.

Tobias Pfeifer-Helke, Stiftungsdirektor von Schloss Friedenstein: 

"Das ist eine riesige Sensation. Die fünf Gemälde repräsentieren die Sammlung in Gänze - vor allen Dingen eben auch die niederländische Malerei - ein Kernbestand hier in Gotha."

Fall gibt weiterhin Rätsel auf

Über einen Anwalt hatten sich 2018 Personen an den Oberbürgermeister der thüringischen Stadt, Knut Kreuch, gewandt und angegeben, im Besitz der Bilder zu sein. Die Übergabe der Gemälde fand schließlich im September 2019 statt. Danach wurden sie in Berlin auf ihre Echtheit überprüft. 

Die Werke waren in einer Dezembernacht im Jahr 1979 aus einem der Museen von Schloss Friedenstein entwendet worden. Mit Steigeisen sollen die Täter an der Fassade des Gebäudes hochgeklettert und sich Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft haben. Bei den späteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass die verwendeten Steigeisen nicht aus der DDR kamen. Der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt. 

Im Rahmen einer Sonderpräsentation sind die Werke bis zum 26. Januar 2020 im Herzoglichen Museum im Schloss Friedenstein zu sehen. Danach werden sie restauriert. 

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