Holocaust-Gedenken in Jerusalem: "Wir bekämpfen den Antisemitismus"

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Von Euronews mit dpa, AFP
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Beim Holocaust-Forum in Jerusalem haben Staats- und Regierungschefs vor einem zunehmenden Antisemitismus gewarnt - darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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In Jerusalem haben Staats- und Regierungschefs an die Befreiung des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren erinnert. Ihre Botschaft beim Internationalen Holocaust-Forum: Gemeinsam gegen Antisemitismus.

Als erstes deutsches Staatsoberhaupt sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Gedenkstätte Yad Vashem.

"Ich wünschte, ich könnte sagen: 'Wir Deutschen haben für immer aus der Geschichte gelernt', sagte er. "Aber das kann ich nicht sagen, wenn sich Hass ausbreitet. Das kann ich nicht sagen, wenn jüdische Kinder auf dem Schulhof bespuckt werden. Das kann ich nicht sagen, wenn kruder Antisemitismus unter dem Deckmantel angeblicher Kritik an israelischer Politik hervorbricht."

Weiterhin sagte Steinmeier:

"Wir bekämpfen den Antisemitismus. Wir trotzen dem Gift des Nationalismus. Wir schützen jüdisches Leben." Außerdem unterstrich er, die die deutsche Verantwortung vergehe nicht, es dürfe keinen Schlussstrich unter das Erinnern geben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht im Antisemitismus eine Schwächung der Demokratie:

"Ja, wir brauchen diese Einheit Europas, der internationalen Gemeinschaft, denn in unserer Demokratie heute kommt der Antisemitismus wieder, mit Gewalt und brutal, er ist vorhanden. Der Antisemitismus, das sage ich deutlich, ist nicht nur das Problem der Juden. Nein. Er in erster Linie das Problem der anderen."

Das Lager Auschwitz-Birkenau gilt als Symbol für die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Über eine Million Menschen wurden dort Schätzungen zufolge ermordet - größtenteils Juden. Am 27. Januar 1945 wurde es durch sowjetische Truppen befreit.

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