Stimmung auf Ägäis-Inseln bleibt explosiv: "Wenn Verzweiflung einen Namen hätte..."

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Von Panos KitsikopoulosEuronews
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Ein Korrespondent aus dem Athener euronews-Büro berichtet von der Insel Chios. Im dortigen Aufnahmezentrum für Migranten sind die Zustände desolat.

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Die Zustände auf Chios sind beispielhaft für die Lage gleich mehrerer weiterer Inseln in der griechischen Ägäis. I

m Aufnahme- und Identifizierungszentrum VIAL leben über 5000 Migranten auf einem Areal, dessen Infrastruktur für eintausend Bewohner ausgerichtet ist. Das medizinische Personal besteht aus einem Arzt. Die Insulaner fordern die sofortige Schließung.

euronews-Korrespondent Panos Kitsikopoulos kommentierte auf Chios: "Wenn Verzweiflung einen Namen hätte, würde sie Aufnahme- und Identifizierungszentrum VIAL heißen. Die Lebensbedingungen hier sind inakzeptabel und haben nichts mit der europäischen Zivilisation zu tun, auf die wir so stolz sind."

Hitzige Diskussion in Athen

Nicht nur die Einwohner der Ägäis-Inseln fordern Lösungen. Insel-Bürgermeister und andere Offizielle reisten nach Athen.

Der griechische Minister für Migration und Asyl, Notis Mitarakis, stellte sich einer Diskussion und meinte danach: "Es müssen bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, um Vertrauen zwischen der Zentralregierung und den Inseln aufzubauen. Diese Maßnahmen sind unsere Prioritäten für die kommenden Tage. Es gibt bestimmte Punkte, in denen wir uns nicht einig sind. Wir sind uns aber einig, dass geschlossene Zentren vor der Abschiebung notwendig sind, aber wir sind uneinig über ihre Kapazität und die Art und Weise, wie sie funktionieren sollten".

Der Regionalgouverneur der Nordägäis, Kostas Moutzouris, hielt dagegen: "Wir warten seit einer Woche auf die Ankündigung konkreter Maßnahmen. Ohne diese lohnt sich keine Diskussion. Unsere Vorschläge liegen auf den Ministertischen."

Im vergangenen Herbst hatte die Regierung die Schließung der Einrichtungen angekündigt. Geschehen sei seitdem nichts, klagen die Insel-Bürgermeister.

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