Huawei steht unter Spionageverdacht. Großbritannien beteiligt die Chinesen jetzt trotzdem am Ausbau des 5G-Netzes. In Washington kommt das nicht gut an.
Huawei darf sich am 5G-Ausbau in Großbritannien beteiligen. Nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in London gab die Regierung grünes Licht.
Aber: Huawei wird nur Randbereiche der 5G-Infrastruktur mit aufbauen dürfen. Vom britischen Kernnetz bleibt der chinesische Technologieriese ausgeschlossen. Ebenso von besonders sensiblen Orten wie Atomkraftwerken und Militärbasen.
Kritik aus Washington
Die USA sehen Londons Entscheidung kritisch. Sie werfen Huawei vor, den Ausbau des Internets von morgen zu Spionagezwecken zu nutzen - im Auftrag von Peking.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gedroht, den Austausch von Geheimdienstdaten mit London zu beschränken, sollte es Huawei Marktzugang gewähren. Huawei hat Spionagevorwürfe stets vehement zurückgewiesen.
EU-weite Signalwirkung?
Der Vorstoß der Briten dürfte Signalwirkung für andere EU-Länder haben. Seit Monaten wird in Europa über Huaweis Beteiligung am superschnellen 5G-Netz gestritten. Die EU-Kommission stellte sich nun eindeutig gegen einen Ausschluss.
In Deutschland wird seit Wochen darüber diskutiert, ob Huawei vom 5G-Ausbau ausgeschlossen werden soll. Die Grünen, FDP und die SPD-Bundestagsfraktion sind für einen härteren Umgang mit Unternehmen wie Huawei.
Befürchtet wird unter anderem, dass die chinesische Regierung über den Konzern Zugang zu sensiblen Daten bekommen könnte. Die Bundesregierung spricht sich derzeit gegen einen Ausschluss von Huawei aus, ist sich aber uneins.