Frankreich verbietet Kükentöten ab 2021

Frankreich verbietet Kükentöten ab 2021
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Tierschützer fordern schon seit Längerem ein Verbot dieser barbarischen Praxis - unter anderem mit heimlich gefilmten Schockvideos. Die französische Regierung reagiert nun auf den wachsenden Druck der öffentlichen Meinung und will das systematische Töten männlicher Küken ab 2021 verbieten.

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**Jahr für Jahr werden in der europäischen Legehennenzucht Millionen männlicher Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil sich ihre Aufzucht nicht lohnt. 
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Tierschützer fordern schon seit Längerem ein Verbot dieser barbarischen Praxis - unter anderem mit heimlich gefilmten Schockvideos wie diesem von der französischen Organisation L214. Die französische Regierung reagiert nun auf den wachsenden Druck der öffentlichen Meinung und will das systematische Töten männlicher Küken ab 2021 verbieten.

"Bestimmte Praktiken mögen schockieren," so der französische Landwirtschaftsminister Didier Guillaume, aber Bauern machten das nicht aus Spaß, sondern weil es bislang in der Tierzucht üblich sei. Man werde in den kommenden Wochen entsprechende Verordnungen veröffentlichen, die auf ein Verbot aller schmerzhafter Praktiken in der Tierhaltung abzielten.

Der französische Vorstoß zum Schutz des Tierwohls geschieht in Einklang mit Deutschland. Bereits vor zwei Wochen hatten Guillaume und seine deutsche Amtskollegin Julia Klöckner angekündigt, man wolle sich auf EU-Ebene für einen Ausstieg aus dem umstrittenen Massentöten männlicher Küken ab 2012 stark machen. Dies solle unter anderem in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ab Juli vorangebracht werden.

Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich geht Tierschützern diese Ankündigung nicht weit genug. Sie fordern ein sofortiges Ende und werfen der Politik mangelnden Mut vor.

In Deutschland ist das Kükentöten nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts 2019 nur noch für eine Übergangszeit zulässig, bis den Brutbetrieben praxisreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung schon im Ei zur Verfügung stehen. 

Auch die betäubungslose Kastration von Ferkeln sollte eigentlich ab 2019 verboten sein. Doch die Große Koalition gewährt Landwirten eine zweijährige Übergangsfrist. 

Auch in Österreich ist ein baldiges Verbot des Schredderns von lebendigen Küken im türkis-grünen Regierungsprogramm vorhergesehen, über das Verbot der Ferkelkastration soll ebenfalls nachgedacht werden.

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