Rebell Albin Kurti (44) wird Regierungschef im Kosovo

Albin Kurti,newly elected prime minister of Kosovo
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Von Kirsten Ripper mit AFP, dpa
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Nach der gewonnenen Wahl hat es lange gedauert, aber jetzt steht die neue Regierung in Pristina.

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Jahrelang hat er mit seinen Protestaktionen das Parlament in Pristina aufgemischt, jetzt wird der "Rebell" Albin Kurti Ministerpräsident des Kosovo. Der 44-Jährige mit dem Spitznachem "Che Kosovar" war früher Studentenführer, und er saß unter Slobodan Milosevic im Gefängnis. 

Doch jetzt sagte Kurti: "Ich bin bereit für die geplanten Verhandlungen mit Serbien. Ich werde für diese Gespräche ein politisches, ethnisches und professionelles Team aufstellen."

Doch er kündigt auch gerichtliche Schritte gegen Serbien an:  "Auf der Grundlage nationalen und internationalen Rechts werden wir eine Klage gegen Serbien vor dem Internationalen Gerichtshof für die im Kosovo begangenen Verbrechen vorbereiten."

Die Amtsübernahme des bisherigen Oppositionspolitikers Albin Kurti bedeutet eine Zeitenwende im Kosovo. Das Land wurde bislang von ehemaligen Mitgliedern der Bürgerkriegsmiliz UCK regiert.

In den vergangenen Jahren hatte Kurti immer wieder das Parlament in Pristina mit seinen Störaktionen in Atem gehalten.

Jetzt haben 66 der 120 kosovarischen Abgeordneten für Albin Kurti als neuen Ministerpräsidenten gestimmt.

"Es ist ein neues Kapitel im Leben des Kosovo", erklärte Albin Kurti an diesem Montag im Parlament. "Und ich werde endlich die Gelegenheit und die Verantwortung haben, meinem Volk zu dienen."

Mit seiner linken Partei Vetevendosje hatte Albin Kurti im Herbst 2019 die Parlamentswahlen gewonnen. Es folgten zähe Verhandlungen, um an diesem Sonntag eine Einigung zu erzielen und eine Regierung auf die Beine zu stellen. Kurti regiert zusammen mit der konservativen Demokratischen Liga des Kosovos (LDK) und einigen Parteien der ethnischen Minderheiten. Kurtis Partei und die LDK waren bislang in der Opposition.

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