Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz: Den technologischen Wandel Europas vorantreiben

Mit Unterstützung von The European Commission
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Von Paul HackettSabine Sans
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Business Planet schaut sich in Dublin an, wie eine Firma Kindern mittels KI gestützter Spracherkennungstechnologie Spiel- und Lernerfahrungen bietet.

Thema in Business Planet: In Dublin hilft ein Unternehmen Kindern mittels künstlicher Intelligenz besser und schneller zu lesen.

Maschinen, mit denen Lernen zum Kinderspiel wird

Das irische Unternehmen "SoapBox Labs" hat nach eigener Aussage, die weltweit genaueste und sicherste Spracherkennungstechnologie für Kinder entwickelt. Das 2013 gegründete Unternehmen arbeitet mit künstlicher Intelligenz, die Kindern hilft, mit ihrer eigenen Stimme zu spielen und intensiver lesen zu lernen.

"Wahrscheinlich sind vielen Menschen Spracherkennungstechnologien für Erwachsene, die sogenannten intelligenten Sprachassistenten ein Begriff. Unsere Technologie wurde speziell für Kinder entwickelt, d.h.sie wurde mittels modernster KI-Technik auf ihre Stimmen und ihr Sprachverhalten abgestimmt", erklärt Unternehmenschefin Patricia Scanlon.

Foto: euronews

Das Unternehmen arbeitet mit Tech-Riesen wie Microsoft zusammen, um die Problematik in puncto Datenschutz und Datenkompetenz von Kindern anzugehen.

Auch "Reach Every Reader", ein Leselernprojekt in den USA, das von der Chan Zuckerberg Initiative finanziell unterstützt wird, arbeitet damit.

"Wir haben bereits 27 globale kommerzielle Lizenzen. Die Plattform gibt es in mehreren Sprachen. Wir wollen hauptsächlich in den Bildungsmarkt vorstoßen, d.h. Lesen und Sprachen lernen auf der ganzen Welt. Darüber hinaus entwickeln wir den Offline-Markt für Sprachaktivierung bei intelligentem Spielzeug und Robotik", so Patricia Scalon.

Förderung der technischen Revolution in Europa

Das irische Unternehmen erhielt einen Zuschuss von fast 1,5 Millionen Euro, eine Anschubfinanzierung vom Europäischen Innovationsrat (EIC): Der EIC-Accelerator unterstützt Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihre Innovationen zu entwickeln und die Kommerzialisierung vorzubereiten.

"Wir stellen bis zu 2,5 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und bis zu 15 Millionen Euro in Form von Kapitalbeteiligungen bereit, dazu bieten wir Netzwerke, Coaching und den Kontakt mit privaten Investoren", erklärt Professor Mark Ferguson, der Vorsitzende des Beratungsgremiums des Europäischen Innovationsrates. Er fügt hinzu: "Wir suchen Leute mit bahnbrechenden Ideen, deren Unternehmen weltweit konkurrenzfähig und gut für Europa sind. Engagierte Teams, die großartige Ideen entwickeln, die die Märkte aufmischen."

Foto: euronews

Verantwortungsvolle Roboter

Künstliche Intelligenz stellt die Zukunft der Arbeit vor neue Herausforderungen und wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Darauf reagiert die Europäische Kommission mit der Weiterentwicklung ihrer KI-Strategie.

Neben den Vorteilen und Möglichkeiten wirft die neue Technologie viele Fragen auf. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission 2018 mit ihrer Mitteilung zur künstlichen Intelligenz für Europa ihren Ansatz für KI und Robotik vorgestellt. Damit soll die strategische Bedeutung dieser Technologien als Schlüsselfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung und die Wirtschaft anerkannt und gleichzeitig betont werden, dass die KI in verantwortungsvoller Weise im Einklang mit den Werten der EU entwickelt werden muss.

In den nächsten Wochen wird die Europäische Kommission ihre jüngsten Vorschläge zur Weiterentwicklung des EU-Ansatzes im Bereich der künstlichen Intelligenz vorlegen.

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Professor Mark Ferguson, Generaldirektor der Science Foundation Ireland, ist der Vorsitzende des Beirats des Europäischen Innovationsrats. Business Planet sprach mit ihm über den EIC Accelerator und wie die EU Unternehmer und innovative Kleinunternehmen unterstützt.

Was macht den EIC-Accelerator einzigartig?

"Der EIC-Accelerator unterscheidet sich von allen anderen Anschubfinanzierungen, die es gibt. Im Wesentlichen sind wir an Unternehmen interessiert, die ein hohes Risiko eingehen. Risiken, die private Investoren vielleicht nicht tragen wollen. Und diese Unternehmen müssen wirklich eine bahnbrechende Idee haben. Sie müssen bestehende Märkte aufmischen oder ein völlig neues Produkt haben. Wir sind bereit, in solche Unternehmen zu investieren. Natürlich wollen auch wir das Risiko reduzieren. Wir wollen sicherstellen, dass es einen sehr sicheren Geschäftsplan gibt, dass die Technologie und die Wissenschaft vielversprechend sind. Aber wir sind bereit, ein höheres Risiko einzugehen als andere - und das ist der wirkliche Unterschied."

Wie unterstützen Sie Entwickler und Unternehmer?

"Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst einmal kann man über einen Zuschussantrag bis zu 2,5 Millionen Euro erhalten, und Beteiligungskapital bis zu 15 Millionen Euro. Das ist also der Investitionsteil des Portfolios. Dann gibt es natürlich die Möglichkeit der Vernetzung und Beratung, sodass man Hilfe von einer ganzen Reihe von Beratern in ganz Europa erhalten kann, die in dem Bereich beraten, den das Unternehmen benötigt. Und dann gibt es die Vernetzung mit größeren Unternehmen. Das ist also im Wesentlichen das, was der EIC leistet. Und sein eigentliches Ziel ist es, in bahnbrechende Technologien zu investieren, die von vielversprechenden europäischen Unternehmen entwickelt werden, die hoffentlich viele gesellschaftliche Probleme lösen und zu großen Unternehmen heranwachsen werden. Ich umschreibe es oft, indem ich sage: 'Diese Unternehmen lösen relevante Probleme auf verantwortungsvolle Weise'."

Wie wählen Sie die Unternehmen aus?

"Es muss einen guten Geschäftsplan geben, man muss eine bahnbrechende Technologie entwickeln und das richtige Team haben. Ein, damit dieses Team das Unternehmen übernehmen und ausbauen kann. Sie müssen wissen, was Sie verlangen, Ihre Pläne. Das ist also im Grunde die Art von Tipps. Es gibt keine Einschränkung. Ich meine, hier geht es darum, die Unternehmen für Europa aufzubauen. Wir wollen, dass die Europäer den Erfolg aus diesen Unternehmen herausholen, sowohl in ihrer Wirtschaft als auch in Bezug auf das, was die Unternehmen tun. Und wir wollen, dass diese Unternehmen weltweit führend sind. Meine nachdrückliche Empfehlung lautet also: Lesen Sie das Formular, beantworten Sie die Fragen, vernetzen Sie sich und sprechen Sie mit den Menschen. Stellen Sie einen Antrag. Sie werden ein Feedback erhalten, und das ist es, was ich den Leuten raten würde."

Zahlen & Fakten

  • Neue Technologien, wie künstliche Intelligenz (KI) und Robotik, die von großen Datenmengen abhängen, verändern unsere Lebens- und Arbeitsweise.
  • Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, Lösungen für verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, wie z.B. den Klimawandel, die Behandlung chronischer Krankheiten oder die Lösung von Alphabetisierungsproblemen. Außerdem schafft sie neue Möglichkeiten für innovative Unternehmen.
  • Künstliche Intelligenz hängt stark von der Nutzung großer Datenmengen ab. Aber die Chancen, die sich daraus ergeben, werden nicht genutzt: 66% der Unternehmen geben an, dass sie aus ihren Daten wenig bis gar keinen Nutzen ziehen, und nur 1% der von den Unternehmen gesammelten Daten werden analysiert. Auch ist nur eines von fünf Unternehmen in hohem Maße digitalisiert.
  • Der "Accelerator" des Europäischen Innovationsrates (EIC) unterstützt hochkarätige Innovatoren, Unternehmer, kleine Unternehmen und Wissenschaftler mit Anschubsfinanzierungs-Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen, darunter Nachhaltigkeit, Verkehr, Energie, Gesundheit, KI.
  • Die Unterstützung vielversprechender kleiner und mittlerer Unternehmen und Entwickler ist entscheidend, um ihnen zu helfen, neue innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die das Wirtschaftswachstum vorantreiben können.

Nützliche Links

Künstliche Intelligenz

EIC Accelerator

SoapBox Lab

SoapBox Lab kids report

Journalist • Paul Hackett

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