Wegen Idlib: Russland und Türkei haben Gesprächsbedarf

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Die syrische Armee kämpft darum, die letzte Rebellenhochburg einzunehmen.

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Die syrische Armee ist nach Angaben der Nachrichtenagentur Sana in die Stadt Sarakeb vorgedrungen. Der Ort liegt im Südosten von Idlib, der letzten Hochburg der syrischen Rebellen. Der Sana-Meldung zufolge kamen bei den Gefechten zahlreiche Aufständische ums Leben, weitere ergriffen die Flucht.

Hunderttausende auf der Flucht

Laut den Vereinten Nationen haben die Kämpfe seit Anfang Dezember mehr als 500 000 Zivilisten vertrieben. Viele zieht es zur rund 30 Kilometer von Idlib entfernt gelegenen türkischen Grenze. Die Türkei, die bislang etwa vier Millionen syrischen Flüchtlingen Unterschlupf gewährt hat, will keine weiteren aufnehmen. Die syrische Armeeführung wirft der türkischen Armee vor, das Vordringen nach Idlib zu behindern.

In Binnish, nordwestlich von Idlib, verspricht ein Mann jeglichen Eindringlingen einen gewaltsamen Empfang: „Wir verbrennen diese Autoreifen wegen des Krieges, der auch Binnish betrifft. Die russischen Besatzer und die amerikanischen Besatzer - alle wollen herkommen, doch sie alle haben hier nichts verloren. Lasst sie herkommen, dann schlagen wir ihnen die Köpfe ein, einem nach dem anderen. Wir werden sie abfackeln, so wir diese Autoreifen abfackeln. Seht Ihr diese Reifen? Genauso werdet Ihr brennen, solltet Ihr Euch Idlib nähern oder hierherkommen. Gott ist groß und größer als jeder Unterdrücker“, sagt er.

Russische Abordnung in der Türkei erwartet

Die Türkei, die die Rebellen unterstützt, fordert von Russland, auf die syrische Armee einzuwirken, die Angriffe auf den Großraum Idlib einzustellen. Am Montag waren in der Rebellenhochburg sieben türkische Soldaten und ein Zivilangestellter der Streitkräfte beim Beschuss durch die syrische Armee ums Leben gekommen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf der Türkei vor, einige ihrer „wichtigsten Verpflichtungen, die zur Lösung des Kerns des Idlib-Problems beitragen sollten“, bisher nicht erfüllt zu haben.

Sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu gab bekannt, dass in Kürze eine russische Delegation in der Türkei eintreffen werde, um die Lage in Idlib zu erörtern.

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