Coronavirus: Mehr als 1.000 Tote in China - Politiker gefeuert

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Zum ersten Mal hat die Zahl der an 2019-nCoV gestorbenen Patienten in 24 Stunden die Marke von 100 überschritten. Und die politische Führung reagiert auf die Wut der Bevölkerung.

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Zum ersten Mal ist die Zahl der innerhalb von 24 Stunden durch das neuartige Coronavirus in China gestorbenen Patienten auf über 100 gestiegen. Insgesamt sind jetzt in der Volksrepublik mehr als 1.000 Menschen an 2019-nCoV gestorben.

Erste Politiker gefeuert

In der am stärksten vom Virus betroffenen Region Hubei sind zwei politisch Verantwortliche abgesetzt worden, nachdem es Kritik an deren Krisenmanagement gegeben hatte. Zhang Hin - der für die Gesundheit zuständige Politiker der Kommunistischen Partei Chinas - und Liu Yingzi - die Gesundheitsdirektorin der Region Hubei - wurden aus ihren Ämtern entfernt. Das teilte das Staatsfernsehen CCTV mit.

Präsident Xi Jinping ließ sich inzwischen in einem Krankenhaus sehen. Außerdem will er nach Wuhan reisen, heißt es. Ihm wird ein zu zögerliches Handeln in der Coronakrise vorgeworfen.

Besonders nach dem Tod des 34-jährigen Augenarztes Li Wenliang in einem Krankenhaus in Wuhan waren viele Chinesen wütend - und bekundeten ihre Trauer in den sozialen Medien. Der Mediziner hatte als einer der ersten auf die Gefahren durch das neuartige Virus aufmerksam gemacht und war deshalb von den Behörden bedroht worden.

96% der am Coronavirus gestorbenen Patienten leben in der Region Hubei und 74 % der Infizierten.

Großbritannien will Infizierte auch gegen deren Willen unter Quarantäne stellen

Im Kampf gegen das Coronavirus wollen die Behörden in Großbritannien Infizierte notfalls unter Zwangsquarantäne stellen. Das gab das Gesundheitsministerium jetzt bekannt. Das Virus sei ein "ernsthafte und unmittelbar bevorstehende" Gefahr für die öffentliche Gesundheit.

Mehrere Corona-Fälle in Großbritannien werden mit einem Mann in Verbindung gebracht, der sich in Singapur angesteckt hatte und im Anschluss in ein Skigebiet am Mont Blanc in den Alpen gefahren war.

Die Weltgesundheitsorganisation warnt, Fälle wie in Großbritannien könnten sich noch ausweiten.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte: "In den vergangenen Tagen habe wir besorgniserregende Ansteckungsfälle gesehen von Menschen, die gar nicht in China waren.

Diese wenigen Fälle könnten allerdings der Funke sein, der zu einem größeren Brand wird. Im Moment ist es aber nur ein Funke. Unser Ziel bleibt die Eindämmung."

EU beruft Gesundheitsminister ein

Die EU hat für Donnerstag ein Krisentreffen der Gesundheitsminister anberaumt, um über den Kampf gegen das Virus zu sprechen.

Janez Lenarčič, EU-Krisenschutz-Kommissar: "Es kann durchaus sein, dass sich die Lage erst noch etwas schlimmer wird, bevor sie sich bessert. Aber das entmutigt uns nicht, im Gegenteil, es wird uns nur noch mehr motivieren."

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