Proteste in 2 Regionen: Spanische Landwirte legen Verkehr lahm

Proteste in 2 Regionen: Spanische Landwirte legen Verkehr lahm
Copyright AP Photo/Alicia Leon
Copyright AP Photo/Alicia Leon
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die spanischen Bauern demonstrieren bereits seit fünf Wochen. An diesem Dienstag behinderten sie mit Trecker-Korsos den Verj´kehr in den Regionen Andalusien und Extrtemadura.

WERBUNG

Die Proteste der spanischen Landwirte gegen zu niedrige Preise für ihre Erzeugnisse sind in eine neue Runde gegangen.

Tausende von ihnen blockierten Straßen in den Regionen Extremadura und Andalusien, um auf ihre angespannte Finanzlage aufmerksam zu machen. Auf Autobahnen und Landstraßen kam der Verkehr örtlich zum Erliegen.

Die Bauern fordern ein gerechtes Auskommen und ein Ende des Preisdiktats von Supermarktketten und Großhändlern.

Beispiel Orangen

Die Produktionskosten etwa für Orangen liegen bei 20 bis 22 Cent pro Kilo. Für den Verkauf eines Kilogramms kassiert ein Obstbauer seit 20 bis 30 Jahren das Gleiche: Einen Durchschnittspreis von 18 bis 20 Cent, also weniger als die Kosten.

Landwirte geben auf

Juan Torres von der Jungbauern-Vereinigung innerhalb der Asociación Valenciana de Agricultores sagt, dass Landwirte deshalb der Branche den Rücken kehren. Die Europäische Union steckt mitten in den Verhandlungen über die Zukunft der gemeinsamen Agrarpolitik, was noch weniger Mittel für die Landwirte bedeuten könnte.

Konkurrenz aus Drittländern

Unterdessen unterzeichnet die EU Abkommen mit Drittländern, die niedrigere Arbeitskosten haben, was den Wettbewerb verschärft und die Einkünfte der Landwirte noch stärker belastet.

Torres beklagte im Euronews-Interview: "Wir sind auf den Markt angewiesen, und es kann nicht sein, dass der Markt chaotisch ist. Und dass wir gezwungen sind, benachteiligt mit Drittländern zu konkurrieren, die unsere Produktionsstandards nicht erfüllen. Es darf keinen Binnenmarkt geben, in dem Sie von Ihren Bauern viel mehr und von denjenigen außerhalb des Marktes viel weniger verlangen. Das ist nicht fair. Das sind keine gleichen Bedingungen für denselben Markt."

Seit 1985 sind in Spanien mehr als 700.000 Arbeitsplätze im ländlichen Raum verloren gegangen. Ein Jobverlust, der die Abwanderung in die Städte verursacht und die demographische Krise des ländlichen Spaniens noch verschärft.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Bauernverband: Gewinne der Landwirte gehen deutlich zurück

Agrargipfel: Merkel will Landwirte stärker einbinden

3.500 Traktoren: Landwirte demonstrieren im Konvoi in Hamburg