Petition und Protest: Keine Todesstrafe für jungen Jesiden Khalid (19)

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Von Kirsten RipperEuronews
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In Deutschland setzt sich die Hilfsorganisation Hawar der Journalistin Düzen Tekkal für Khalid ein.

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Familie und Freunde des jesidischen Jugendlichen Khalid haben eine Kampagne gestartet, denn sie meinen, der inzwischen 19-Jährige sei im Irak zu Unrecht zum Tode verurteilt worden.

Er soll im August 2017 in Shingal, dem Heimatgebiet der Jesiden an der Grenze zu Syrien, einen Sunniten ermordet haben. Dabei ist Khalids Familie wie Tausende andere Jesiden dem Massaker durch die IS-Milizen dort 2014 nur knapp entkommen.

Khalids Familie, die in einem Flüchtlingslager in Dohuk im Norden des Irak lebt, sagt, Khalid sei nie in dem Ort gewesen, an dem der Mord passierte. Der Teenager habe sich hunderte Kilometer entfernt in einem Lager aufgehalten - die irakische Polizei habe das sogar bestätigt. Es gebe eine Verwechslung.

Khalids Vater erklärt, Khalid könne nicht Auto fahren, er habe keinen Führerschein.

Viele halten den Prozess, der Khalid in Niniveh gemacht wurde, für unfair. So soll ein erblindeter Zeuge ausgesagt haben, er habe Khalid erkannt. In Dohuk protestierten Hunderte für Khalid, die Hilfsorganisation Hawar der deutschen Journalistin Düzen Tekkal - die vor Ort Frauen unterstützt - setzt sich für ihn ein.

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This is Khalid Shamo. In his 18 years, Khalid has already been through a lot. He survived all the atrocities brought upon his people by the murderous ISIS militias – only to be sentenced to death in Iraq in a murder case now that raises many questions. It hardly even is a case: the Iraqi judiciary is sentencing Khalid to death without any trial! Even Iraqi police confirmed that Khalid wasn’t even in the vicinity of the crime scene in Shinghal, but 200 miles away in an IDP camp in Northern Iraq! The court ignored all the voices in favor of Khalid and sentenced him to death anyway! According to the prosecutors, Khalid shall die on the gallows on March 10th. The Yazidi community in Iraq and the diaspora is in turmoil because the genocidal ISIS crimes have been inadequately prosecuted by the Iraqi judiciary - but now a member of their community falls victim to an unjust court decision. Regardless of whether Khalid is guilty or innocent, it is essential that he receives a fair trial! Apart from the fact that a fair trial most likely would lead to the dropping of charges against Khalid, it would be a building block for a long-term strengthening of the rule of law and the establishment of constitutional principles in Iraq! We demand that an independent, unbiased court should take up the case in Iraq! • • #justice4khalid #savekhalid #khalidshamo @duezen.tekkal @amnestydeutschland @ecchr.eu @humanrightswatch @auswaertigesamt

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Zudem gibt es eine Petition für Khalid im Internet.  

EzidiPress berichtet auf Englisch ausführlich über die Hintergründe im Fall Khalid.

Viele Jesiden sagen, der Völkermord, durch den sogenannten IS, bei dem 2014 tausende Männer und Jungen getötet und tausende Frauen und Mädchen verschleppt und jahreland als Sex-Sklavinnen missbraucht wurden, sei nie gesühnt worden. Aber jetzt sei ein junger Jeside ohne ausreichende Beweise zum Tod verurteilt worden.

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