50 Verletzte und viele Fragen zu "Auto-Attacke" von Volkmarsen

50 Verletzte und viele Fragen zu "Auto-Attacke" von Volkmarsen
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Von Evelyn Laverickras, dpa
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In Hessen können Karnevalsumzüge trotz des Vorfalls mit Dutzenden Verletzten in Volkmarsen starten.

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In Hessen können Karnevalsumzüge trotz des Vorfalls mit Dutzenden Verletzten in Volkmarsen starten. Es gebe keine konkreten Hinweise darauf, dass sich die Gefährdungslage für die noch geplanten Umzüge im Land erhöht habe, teilte das hessische Innenministerium nach Abstimmung mit dem Landeskriminalamt mit.

Die Veranstalter der Umzüge wurden jedoch nachdrücklich dazu aufgefordert, ihre Sicherheitskonzepte nochmals zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Die hessische Polizei werde das Schutzniveau auch noch einmal erhöhen und eine deutlich stärkere Präsenz bei den Veranstaltungen zeigen. Ob Faschingsumzüge stattfinden oder nicht, werde jeweils durch die Entscheidungsträger vor Ort entschieden.

Staatsanwaltschaft: Fahrer war nicht alkoholisiert

In Volkmarsen war am Rosenmontag ein 29-Jähriger mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Bei dem Vorfall wurden 52 Menschen verletzt, darunter viele Kindern. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts gegen den deutschen Staatsangehörigen.

Die Staatsanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, dass der Fahrer nicht alkoholisiert gewesen sei. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, so ein Sprecher. Bislang sei der Mann nicht vernehmungsfähig.

Der Fahrer war ein deutschen Staatsbürgers, der aus Volkmarsen kommt. Er wurde vorläufig festgenommen.

Friedhelm Engelmann, Augenzeuge

"Er fuhr mit voller Geschwindigkeit in die Menge. Mein Gefühl war, dass er sogar noch beschleunigt hat. Die Leute fielen um wie Papier. Es gab ein paar Sekunden Stille, dann schrien alle."

Der Autofahrer war nicht als Extremist bekannt, allerdings war er in der Vergangenheit durch Beleidigung, Hausfriedensbruch und Nötigung aufgefallen. Am Tattag war der Mann auch wegen eigener Verletzungen noch nicht vernehmungsfähig. Gegen ihn wird wegen des Verdachts auf versuchten Mord ermittelt. Ein zweiter Mann wurde verhaftet, der die Tat gefilmt hatte. Es ist unklar, ob er als Tatverdächtiger gilt oder als Zeuge.

In Hessen wurden daraufhin mehrere Fastrnachtsumzüge abgebrochen, Hessens größter Rosenmontagszug in Fulda vorsichtshalber unter Polizeischutz gestellt. In den sozialen Medien schossen spekulationen über den Täter ins Kraut, so dass sich die Polizei genötigt sah, vor FakeNews zu warnen.

Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident

"Fünf Tage nach Hanau fragt sich jeder, was das wieder ist. Aber ich appelliere an alle, Ruhe zu bewahren."

Die durch die Vorfälle in Hanau sensibilisierte Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt ermittelt trotzdem in alle Richtungen.

Im hessischen Hanau hatte erst vor wenigen Tagen ein rassistisch motivierter Mann neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen.

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