Griechische Küstenwache: Auf der Suche nach Flüchtlingsbooten

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Von Sebastian Zimmermann
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52 Schiffe der griechischen Marine und der Küstenwache patrouillieren in der östlichen Ägäis. Sie erwarten Migrantenschiffe aus Richtung Türkei.

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Sie blicken der Flüchtlingskrise direkt ins Auge. Der Einsatz für die Frauen und Männer der griechischen Küstenwache auf Samos beginnt früh am Morgen. Ihre Aufgabe ist, angesichts der Nähe der Insel zur türkischen Küste, von entscheidender Bedeutung.

Kapitänin Despina Diakovasili erklärt die geografischen Gegebenheiten in den Gewässern:

Die Mikali-Straße ist etwa 1,3 Kilometer breit. Diese Meerenge wird auch "7-Stadien-Enge" genannt, weil die Entfernung zwischen Samos und der Türkei sieben Stadien beträgt – ein Stadion hat eine Länge von etwa 185m. Dies ist die geringste Entfernung.

Aktuell patrouillieren insgesamt 52 Schiffe der griechischen Marine und der Küstenwache in der östlichen Ägäis. Auf Samos sind die Behörden in höchster Alarmbereitschaft. Sie erwarten Massen von Migrantenschiffen, die von türkischer Seite aus kommen.

Kaum Zusammenarbeit zwischen Griechenland und der Türkei

Im Rahmen des Abkommens zwischen der EU und der Türkei haben sich die griechische und die türkische Küstenwache verpflichtet, die Migranten gemeinsam am Grenzübertritt zu hindern. Doch die Entscheidung der Türkei, die Grenzen zu öffnen, hat die Lage vor Ort verändert.

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Zwischen beiden Ländern herrschte schon in den vergangenen Monaten kein gutes Verhältnis – jetzt sind die Gespräche jedoch zum Stillstand gekommen, wie Despina Diakovasili beklagt:

Wenn wir ein Schiff orten, das sich in türkischem Gebiet befindet, während wir auf der Höhe der Grenze sind, rufen wir das türkische Schiff über Funk. Wir versuchen, die andere Seite sofort zu alarmieren, damit sie die Migranten einsammeln können, während diese sich noch auf der türkischen Seite der Seegrenze befinden. Aber in letzter Zeit reagieren sie nicht mehr, so dass die Migranten in die griechischen Gewässer gelangen und wir sie dann retten und einsammeln müssen.

Nach dem Patrouilleneinsatz erhält die Besatzung sofort einen neuen Befehl. Sie müssen  weiter auf See bleiben. Die Küstenwache bleibt rund um die Uhr in höchster Alarmbereitschaft - man erwartet ständig Geheimdienst-Informationen zu neu ankommenden Flüchtlingen.

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